Partnerschaften zur Erreichung der Ziele

23. Oktober 2023

Vertrauensvolle Kooperationen und das Teilen von Best Practice-Beispielen können dazu beitragen, dieses Ziel zu erreichen.

2023 haben wir gemeinsam mit der Fachpublikation tw tagungswirtschaft und der CSR Agentur 2bdifferent das Circular Collective ins Leben gerufen. Gemeinsam erforschen wir, was zu tun ist, um einen nachhaltigen Messestand zu planen, zu bauen und wiederzuverwerten. Wie der Name “Circular Collective“ schon sagt, folgt das richtungsweisende Pilotprojekt dem Konzept der Kreislaufwirtschaft. Die einzelnen Schritte werden transparent kommuniziert. Wir hoffen darauf, dass unser Vorhaben Nachahmer*innen findet.

Sieben Ziele der SDG auf unserer Bucket List

Die Vereinten Nationen haben in der Agenda 2030 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung formuliert (Sustainable Development Goals/SDG). Es handelt sich dabei um eine globale Initiative, die dem Schutz des Planeten und seinen Bewohner*innen dient. Im Fokus stehen außerdem die Förderung nachhaltigen Wohlstands sowie die Bekämpfung von Armut und damit die weltweite Angleichung der Lebensverhältnisse.

Für eine nachhaltige Entwicklung ist es wichtig, auf vielen Ebenen tätig zu werden. Da ist zum einen die Politik, die Weichen stellen und die 17 UN-Ziele vorantreiben muss. Da sind die Unternehmen, die ihrer Verantwortung gerecht werden müssen, und da sind die Menschen, die mit ihrem individuellen Handeln zu Veränderungen beitragen können. Wir sind alle gefragt.

Wir von imb troschke wollen einen Beitrag dazu leisten, die Ziele für nachhaltige Entwicklung zu erreichen. Aus diesem Grund haben wir sieben SDG-Ziele ausgewählt, die wir in unserem Unternehmen mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln umsetzen. Damit wollen wir andere zum Mitmachen anregen. Jeder Schritt zum Ziel zählt.

Modulare Konzepte sind unsere Leidenschaft

13. September 2023

Die unterschiedliche Kombination einzelner Bausteine zu neuen Formen ist eine der Gestaltungsideen des Bauhauses. Architektur, die der Idee seriell gefertigter Module folgt, war ebenso revolutionär wie intelligent, ebenso visionär wie nachhaltig, effizient wie demokratisch.

Wir sagen: Was für die Architektur von Gebäuden gilt, lässt sich gleichermaßen auf die Konzeption und Gestaltung von Messeständen anwenden.

Ein modulares Konzept, das unendlich viele Kombinationsmöglichkeiten schafft, je nach dem, was funktional und ästhetisch gewünscht ist, dient dazu, den individuellen Bedürfnissen unserer Kund*innen gerecht zu werden. Gleichzeitig ist nicht nur das Konzept selbst nachhaltig, sondern auch die einzelnen, Teile sind es. Schließlich werden sie eingesetzt und wieder eingesetzt und wieder eingesetzt.

Wer nun glaubt, all dies führe zu amplitudenfreier Langeweile, der oder die irrt. Mit unserem Fundus lassen sich viele Stände maßschneidern. Individualität schaffen Typographie, Grafiken und Farbkonzepte.

Nachhaltigkeitswissen: Cradle to Cradle

11. September 2023

„From cradle to grave“ ist ein idiomatischer Ausdruck aus dem englischen Sprachraum. Im Deutschen ist dafür der Ausdruck „von der Wiege bis zur Bahre“ oder „von der Wiege bis zum Grabe“ geläufig. Gemeint ist damit eine Lebensordnung, die mit der Geburt beginnt und mit dem Tod endet.

Ganz anders das Konzept „Cradle to Cradle“, das sich mit „von der Wiege zur Wiege“ oder „von Ursprung zu Ursprung“ übersetzten lässt. Neues Leben entsteht, wächst heran, reift, wird verwertet, vergeht. In biologischen Kreisläufen dient organisches Material eben auch nach dessen Tod als Nahrung. Es wird umgewandelt, auf dass es wieder zur Verfügung steht, um neues Leben zu ermöglichen. So entsteht ein konsequenter, lückenloser Kreislauf, in dem Abfall als Ursprung eine wichtige Rolle spielt.

Auch auf technische Prozesse lässt sich das Prinzip anwenden. Dabei wird ein Produkt hergestellt, genutzt, zurückgenommen, demontiert und in seine stofflichen Bestandteile getrennt, um als „technischer Nährstoff“ wieder in den Produktionsprozess zurückzukehren.

Das Konzept geht zurück auf Professor Michael Braungart und Professor William Mc Donough. Die beiden haben es bereits Ende der 1990er Jahre erdacht. Im Jahr 2002 haben die beiden Wissenschaftler ein Buch dazu veröffentlicht: Remaking the Way We Make Things.

Das Ziel ist eine Welt, die auf Nachhaltigkeit basiert und uns ein Leben mit sauberer Luft, sauberem Wasser, gesunden Böden sowie fairer und gesunder Arbeit ermöglicht. Wir finden, das muss keine Utopie bleiben.

Circular Collective: Basischeck und CO2-Bilanzierung

8. September 2023

Die neue Ausgabe der tw tagungswirtschaft berichtet über den Start unseres gemeinsamen Projektes: Ein Messestand nach Kreislaufwirtschaft

Wir haben bereits darüber berichtet: Gemeinsam mit der CSR-Agentur 2bdifferent und der Fachpublikation tw tagungswirtschaft werden wir den tw-Stand für die Jahre 2024 bis 2026 nach dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft entwickeln und bauen.

Nach einem konstruktiven Teamtreffen auf der IMEX steht nun der der Zeitplan. Wir haben Prozessphase 1 den Titel „Analyse und Feststellung des Status Quo“ gegeben. Sie endet mit dem 31. Dezember 2023.

Bis Ende Oktober steht die Basisanalyse an. Sie setzt sich zusammen aus dem Basischeck und der CO2-Bilanzierung zum tw-Stand auf der diesjährigen IMEX. Hierzu werden verschiedene ISO-Standards herangezogen. Ebenfalls in diesem Jahr wird der Feedbackbericht erstellt, der die Erkenntnisse zusammenfasst und auf diese Weise der Status Quo für alle im Circular Collective-Team nachvollziehbar fixiert. Mit diesen Daten wird die Zielsetzung für das Gesamtprojekt definiert.

Prozessphase 2 „Umsetzung der Inhalte 2024 -2026“ startet im Januar 2024. Zunächst wird eine Sustainability Roadmap entwickelt; dafür ist der gesamte Monat Januar eingeplant. In die Maßnahmen der Roadmap fließen die Inhalte aus insgesamt 19 Handlungsfeldern ein. Sie reichen von Messebau, Kommunikation und Technik/Media über Catering und Abfallmanagement bis hin zu Energie, Wasser und Mobilität. Es folgen die Nachhaltigkeits-Guidelines IMEX 2024, der Supplier & Service Provider Check, der Circular Scan Primärmaterialien, die Erstellung der Stoffstromanalyse und die CO2-Bilanzierung.

Alle gewonnen Erkenntnisse und Erfahrungen sowie die Ergebnisse der Diskussionen im Circular Collective-Team fließen in den Messestand der tw tagungswirtschaft ein, der auf der IMEX vom 14. bis 16. Mai in Frankfurt vorgestellt wird.

Wir halten euch auf dem Laufenden.

Unser Code of Conduct

7. September 2023

Wir, Andrea Walburg und Randolph Maurer, haben uns als Geschäftsführung von imb troschke von Anfang an zu klaren ethischen Grundsätzen bekannt: sowohl im Unternehmen selbst als auch in der Zusammenarbeit mit unseren Partner*innen. In unserem Code of Conduct haben wir diese Grundsätze fixiert und gehen damit bewusst eine Selbstverpflichtung ein, die anderen ein Beispiel geben kann. Der Codex dient als Richtschnur. Er schafft eine Grundlage, die allen Orientierung gibt.

Schon immer ist der gleichberechtigte Umgang aller Akteur*innen Teil unserer Unternehmensethik. Ein weiterer Teil ist Fairness: Keiner der Player*innen darf sich einseitig Vorteile verschaffen, aus denen anderen Nachteile erwachsen. In der Zusammenarbeit legen wir Wert auf Transparenz, Respekt und offene Kommunikation. Für Diskriminierung ist bei uns kein Platz. Dies gilt sowohl innerhalb des Unternehmens als auch in den Beziehungen zu Geschäftspartner*innen. Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht der Mensch, stehen Menschen, die einander vertrauen und Verantwortung füreinander übernehmen. Genau diese Verantwortung tragen wir auch für unsere Umwelt, also für die Welt, in der wir alle leben. Nachhaltigkeit halten wir für ein probates Mittel ist, um die Erderwärmung zu verlangsamen. Deshalb verpflichten wir uns dazu, Energie und Ressourcen effizient zu nutzen, Abfall, Emissionen und Umweltbelastung zu reduzieren und unseren ökologischen Fußabdruck zu minimieren.

Unser Verhalten und unser Handeln bestimmen unser Zusammenleben. Als vernunftbegabte Wesen sind wir in der Lage, beides zu reflektieren. Wir können unser Verhalten und unser Handeln anpassen, wenn es notwendig ist.

Glory Story: Hightech aus der Natur

28. August 2023

Das Grauwollige Pommersche Landschaf ist der Star bei Marco Scheel. Der Gründer von Nordwolle Rügen produziert seit 2013 Outdoor-Bekleidung aus der Wolle von bedrohten Landschafrassen.

In Deutschland wird die im Land produzierte Wolle immer seltener für Bekleidung verwendet. Die Wolle findet in diesem Bereich wenig Abnehmer, wird mittlerweile als Abfallprodukt der Schafhaltung betrachtet und als Dünger eingesetzt. Dies trifft besonders auf die Wolle des Grauwolligen Pommerschen Landschafs zu, die nur bedingt gefärbt werden kann. Statt Schafwolle aus deutscher Herstellung weiterzuverarbeiten, wird Schafwolle aus Neuseeland importiert und verarbeitet.

Marco Scheel und sein Unternehmen Nordwolle Rügen wollen dieser Praxis nachhaltiges Handeln entgegensetzen und einen ressourcenschonenden Woll-Weg gehen. Alte Landschafrassen, die zum Teil ganzjährig draußen weiden, sollen erhalten werden. Die Schafe tragen schließlich einen wesentlichen Teil zur Artenvielfalt und zur Pflege der Kulturlandschaft bei. Das Unternehmen stellt mit auf Rügen gewonnener Wolle, die aufgrund ihrer Eigenschaften zu Recht als „Hightech-Rohstoff“ bezeichnet wird, mit modernen Fertigungsverfahren wetterbeständige, hochwertige Kleidung her.

Nordwolle Rügen definiert Umweltbewusstsein, Naturverbundenheit, Soziale und ökonomische Nachhaltigkeit, Fairness, Innovation, Transparenz, hohe Produktivität und Wertschätzung als wichtigste Werte, auf deren Grundlage Entscheidungen getroffen werden.

Auch im Produktionsprozess werden diese Werte sichtbar: Die Wolle der Landschafe wird in Portugal gewaschen, weil es in Deutschland seit 2009 keine Wollwäscherei mehr gibt. Versponnen wird in der Lausitz, gewebt und gewalkt in Bayern, zugeschnitten in Teplitz, etwa 18 Kilometer westlich von Wismar, und genäht im Erzgebirge.

Wir sind begeistert und der Ansicht, dass Nordwolle Rügen eine Glory Story ist, die andere zum Nachdenken, Umdenken und nachhaltig Handeln anregen kann.

Nachhaltigkeitswissen: Circular Scan

Circular Scan in der Kreislaufwirtschaft als Analysemethode für Eventmaterialien:

Definition: Circular Scan als Analysemethode für Eventmaterialien bezieht sich auf die Anwendung von Kreislaufwirtschaftsprinzipien, um den Lebenszyklus von Materialien, die bei Veranstaltungen genutzt werden, zu bewerten und zu optimieren.

Ziel: Das Ziel dieser Methode ist es, den Einsatz von Eventmaterialien zu analysieren, um eine umweltfreundliche und nachhaltige Nutzung sicherzustellen. Dabei stehen die Verlängerung der Lebensdauer der Materialien und die Minimierung von Abfall im Fokus.

Arbeitsweise: Circular Scan für Eventmaterialien umfasst die kontinuierliche Erfassung von Daten über den Lebenszyklus der Materialien – von der Beschaffung über den Einsatz bis zur Entsorgung oder Wiederaufbereitung. Diese Daten werden analysiert, um Verbesserungsmöglichkeiten zu identifizieren.

Schritte:
1. Materialbewertung: Analyse der eingesetzten Materialien auf ihre Wiederverwendbarkeit, Recyclingfähigkeit und Umweltauswirkungen.
2. Lebenszyklus-Analyse: Bewertung des gesamten Lebenszyklus der Materialien, inklusive Herstellung, Transport, Nutzung und Entsorgung.
3. Wiederverwendung und Recycling: Identifizierung von Möglichkeiten zur Wiederverwendung und Recycling von Materialien für zukünftige Veranstaltungen.
4. Prozessoptimierung: Anpassung von Beschaffungs- und Entsorgungsprozessen, um Circular-Scan-Prinzipien zu berücksichtigen.
5. Nachhaltigkeitsbewertung: Bewertung der ökologischen und ökonomischen Auswirkungen der angewendeten Circular-Scan-Strategien.

Vorteile:
• Gezielter Einsatz von Eventmaterialien, um Abfall zu minimieren.
• Verbesserte Nachhaltigkeitsleistung von Veranstaltungen.
• Kostenreduktion durch Wiederverwendung und effiziente Ressourcennutzung.

Anwendungen: Circular Scan als Analysemethode wird von Eventplanern, Veranstaltern und Unternehmen genutzt, um die Umweltauswirkungen von Eventmaterialien zu reduzieren und nachhaltige Eventpraktiken zu fördern.

Beispiel: Ein Eventplaner verwendet Circular Scan, um die Materialien für eine Konferenz zu bewerten. Er wählt wiederverwendbare Banner aus, plant die Abfalltrennung während der Veranstaltung und identifiziert Lieferanten, die recyclingfähige Materialien liefern.
Auch bekannt als: Kreislaufwirtschaftliche Materialanalyse, Circular Materials Assessment.

Die Circular Scan-Methode in der Kreislaufwirtschaft dient der systematischen Analyse und Optimierung von Eventmaterialien, um die Nachhaltigkeit von Veranstaltungen zu verbessern und Abfall zu minimieren. Sie ermöglicht eine fundierte Entscheidungsfindung bei der Auswahl, Verwendung und Entsorgung von Materialien.

Quelle: 2bdifferent

Nachhaltigkeitswissen: Wo kommt der Begriff Nachhaltigkeit her?

17. August 2023

Der Begriff „Nachhaltigkeit“ kommt ursprünglich aus der Forstwirtschaft. Er wurde bereits 1713 – und damit vor mehr als 300 Jahren – von Hans Carl von Carlowitz in seinem Werk Sylvicultura oeconomica geprägt. Doch bereits im späten Mittelalter war die Idee, verantwortungsvoll mit der Ressource Wald umzugehen, in Forstordnungen festgeschrieben. In dieser Zeit war der Bergbau eine wichtige Industrie, als Energiequelle diente Holz. Wälder wurden ausgebeutet.

Der Forstwissenschaftler Georg Ludwig Hartig (1764 – 1837) nahm den Carlowitzschen Begriff „nachhaltend“ auf und formulierte 1804 in seinem Buch Anweisung zur Taxation und Beschreibung der Forste:

„Es läßt sich keine dauerhafte Forstwirtschaft denken und erwarten, wenn die Holzabgabe aus den Wäldern nicht auf Nachhaltigkeit berechnet ist. Jede weise Forstdirektion muss daher die Waldungen des Staates ohne Zeitverlust taxieren lassen und sie zwar so hoch als möglich, doch so zu benutzen suchen, daß die Nachkommenschaft wenigstens ebensoviel Vorteil daraus ziehen kann, als sich die jetzt lebende Generation zueignet.“

Georg Ludwig Hartig richtete nicht nur eine Forstschule im hessischen Dillenburg ein, sondern 1821 auch einen Lehrstuhl für Forstwirtschaft  an der Universität in Berlin.

Der Begriff der Nachhaltigkeit wurde später auf andere Bereiche des Lebens erweitert. Übersetzen wir den Inhalt des Zitates von Georg Ludwig Hartig ins 21. Jahrhundert, wird klar, wieviel Bedeutung der Idee der Nachhaltigkeit gerade heute zukommt. In dem Bericht aus dem Jahr 1987 der Brundtland-Kommission (Weltkommission für Umwelt und Entwicklung) heißt es: „Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen.“ Heute gilt mehr denn je: Wir dürfen die Welt und ihre Ressourcen nicht übernutzen.

Nachhaltigkeitswissen: Eine Blogserie, die Orientierung gibt

Wo ist der Ursprung des Begriffs „Nachhaltigkeit“? Was bedeutet „cradle to cradle”? Was steckt hinter der “EU Taxonomie”? Fragen über Fragen! In unserer neuen Blog-Rubrik wollen wir Interessierten in lockerer Folge Informationen rund um das Thema „Nachhaltigkeit“ anbieten und Wissen vermitteln. Schließlich wächst mit dem „Kreislaufwirtschaftsgesetz“ und der „EU-Taxonomie-Verordnung“ auch in Unternehmen der Druck, sich mit solcherlei Themen zu befassen.

Wir vertreten die Ansicht: Wer mehr weiß, kann Zusammenhänge besser einordnen, sich eine eigene Meinung bilden und Handlungsoptionen prüfen.

Viel Vergnügen und gute Inputs wünschen wir allen Wissbegierigen.

Hier geht es zum ersten Beitrag: Nachhaltigkeit – Wie man in den Wald hineinruft…

Circular Collective: Pilotprojekt setzt auf Kreislaufwirtschaft

25. Mai 2023

Die Fachpublikation tw tagungswirtschaft hat mit der CSR-Agentur 2bdifferent und uns als Messearchitekten ein Team zu einem Pilotprojekt „Der kreislauffähige Messestand“ zusammengestellt. Das Ziel: einen Messestand nach den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft entwickeln. Kreislaufwirtschaft kann CO2-Emissionen deutlich reduzieren und gilt als Chance für die Veranstaltungsbranche.

Das Vorhaben sieht vor, den Messestand von tw tagungswirtschaft für die IMEX 2024 in Frankfurt nach den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft zu planen, zu bauen und zu nutzen. Dabei werden in den verschiedenen Schritten die Säulen der Nachhaltigkeit und ihre jeweiligen Handlungsfelder berücksichtigt, darunter Kommunikation, Catering, Mobilität, Lieferketten und Barrierefreiheit. Das Pilotprojekt dient dazu, die Akteur*innen in der Veranstaltungswirtschaft neue Impulse zu geben.

Das Projekt ist über den Zeitraum von 2023 bis 2026 angelegt, Start war ein gemeinsames Treffen der Beteiligten auf der IMEX in Frankfurt. Das Projekt ist ganzheitlich angelegt und umfasst Überlegungen zur Barrierefreiheit des Messestands, zur nachhaltigen Beschaffung von Produkten und Dienstleistungen sowie zur Berücksichtigung sozialer Aspekte und Inklusion. Zudem sind Gespräche mit der IMEX Group  und der Messe Frankfurt geplant, um Energie, Catering und Abfallmanagement zu thematisieren. Eine Nullmessung und eine Stoffstrom-Analyse der bisher verwendeten Materialien sollen ebenfalls durchgeführt werden.

Stellt sich die Frage, wie mit dem bestehenden Messestand von tw tagungswirtschaft umgegangen werden soll. Werden Teile des Stands wiederverwendet? Wird er komplett neu entworfen und gebaut? Unabhängig von der gewählten Variante werden die verwendeten Materialien gemäß den Grundsätzen der Kreislaufwirtschaft ausgewählt und nach der Messe den Stoffkreisläufen zugeführt. So gut es geht wird auf diese Weise der Ressourcenverbrauch vermieden, reduziert oder kompensiert werden.

Der ganze Prozess ist transparent und wird crossmedial dokumentiert. So werden Ziele, Strategien, Maßnahmen sowie Learnings und der Erfolg des Projekts für alle Marktbegleiter*innen nachvollziehbar. Eine Roadmap legt die Handlungsfelder für die nächsten drei Jahre fest. Während des gesamten Prozesses werden die Beteiligten über die Fortschritte berichten und ihre Erkenntnisse kommunizieren. Die Zielgruppe dieses Projekts sind in erster Linie Aussteller*innen, je nach Handlungsfeld und Aktionsgrad aber auch Besucher*innen, Veranstalter*innen und Geländebetreiber*innen. Die Entwicklungen werden kontinuierlich in einem Online-Tagebuch auf der Website und in den eMagazinen der tw tagungswirtschaft veröffentlicht:

Der kreislauffähige Messestand

IMEX 2023: Wir haben angefangen

Reparieren vor Recyceln

6. März 2023

Wir müssen umdenken – und wir wollen das auch. Die traditionelle japanische Reparaturmethode Kintsugi lehrt uns, Unvollkommenes anzunehmen und wertzuschätzen. Wir wollen die großen Herausforderungen unserer Zeit mit all ihren Ungewissheiten annehmen und etwas Gutes für uns und unsere Kunden aus ihnen schaffen. Wir wollen mit unseren Kunden den Weg der Nachhaltigkeit noch konsequenter gehen als bisher, zum Beispiel, indem wir ressourcenschonend planen und bauen. Nachhaltiges Messemanagement kann so einfach sein, wenn wir gemeinsam Chancen erkennen und nutzen. Das ist perfektes Kintsugi.
Wie wir diese Erkenntnis gewonnen haben? Nun, die Pandemie markiert eine unübersehbare Bruchstelle. Daraus ergibt sich für uns die Frage: Was hat Bestand, was ist zerbrochen? Was können wir wieder zusammenfügen und – indem wir dies tun -, zugleich als Unternehmen nachhaltig handeln?
Was uns froh stimmt: Unsere Geschäftsbeziehungen haben Bestand. Unser Team hat Bestand. Noch stärker als zuvor ist es unsere Überzeugung, dass Vertrauen unverzichtbarer Teil einer guten Beziehung ist. Was neu ist: Durch die Pandemie hat sich unsere Arbeitsweise verändert.
Doch was wir nicht mehr haben, ist die Gewissheit, die uns vorher begleitete. Durch die Pandemie gingen Gewohnheiten und Routinen verloren. Die Häufung von Krisen im Jahr 2022 hat zusätzlich zum Verlust von Sicherheit, Klarheit und Selbstgewissheit beigetragen. Verloren ist die Gewissheit, dass es uns weiterhin gut gehen wird, dass der Wohlstand weiter wächst. Aus dem Überfluss kommend erleben wir nun, dass Material knapp wird, Manpower knapp wird. Gas und Strom sind ebenfalls knapp, beides ist teuer und wir müssen uns einschränken. All das ist zerbrochen und mit ihm das traute, samtweiche Gefühl der Beständigkeit.

KINTSUGI
Der Legende nach benutzte der Shogun Ashikaga Yoshimasa immer eine ganz bestimmte Schale für seine Teezeremonie. Als diese eines Tages zerbrach, ließ er die Scherben zur Reparatur nach China bringen, denn dort war seine Teeschale gefertigt worden. Als er sie wieder in Händen hielt, war er sehr enttäuscht: Die Schale war mit Metallklammern repariert worden. Daraufhin beauftragte er Keramiker in Japan, eine funktionale UND ästhetische Lösung zu finden. So entstand die Kunst des Kintsugi, die Goldverbindung. Der Name setzt sich aus den japanischen Wörtern für Gold (kin) und Verbindung (tsugi) zusammen. Eine zerbrochene Tasse, die mit Goldlack meisterlich zusammengefügt wird, bleibt eine Tasse. Aus Scherben entsteht neue Ästhetik.