Kreislaufwirtschaft. Selten war ein Wort sperriger und weniger sexy. Aber der Inhalt, der ist zukunftsweisend, für viele geradezu radikal und das Konzept dabei alt wie die Welt. Es besagt: Wenn ein Produkt das Ende seiner Lebenszeit erreicht hat oder nicht mehr benötigt wird, entsteht etwas Neues daraus. In der Natur ist das seit Anbeginn der Zeit so. Ein Beispiel: Aus Samen wachsen Pflanzen, die wunderbar blühen oder uns ernähren. Ist ihre Lebenszeit vorbei, werden sie zu Humus zersetzt, aus dem neue Pflanzen Nährstoffe beziehen, um wunderbar zu blühen oder uns zu ernähren. Ein großartiges Verfahren, das im Konzept der Kreislaufwirtschaft seine Entsprechung findet und dem wir uns verpflichtet haben.
Mit dem Gedanken, dass alles in einem Kreislauf entsteht, wirkt und vergeht, entsteht weniger oder gar kein Müll und die knappen Ressourcen werden geschont. Produkte werden so lange wie möglich genutzt, wenn nötig repariert und aufbereitet. Werden sie von einem Nutzer nicht mehr gebraucht, finden sie vielleicht bei einem andern Nutzer Verwendung oder erhalten einen anderen Sinn. Und: Nicht alles, was gebraucht wird, muss man besitzen, manchmal ist Ausleihen oder Mieten die bessere Option. Auf diesem Prinzip fußen Secondhand-Läden, die Idee der Bibliothek der Dinge, Recycling, Upcycling oder die in der Traditon Japans beheimateten Furoshiki, denen wir uns bereits in einem „Tellerrand“ gewidmet haben. Produkte, die nicht in den Kreislauf integriert werden können, bleiben ganz außen vor (refuse).
Wir sind der Ansicht, dass Nachhaltigkeit auf die ganz große Agenda gehört und nicht länger ein Feigenblatt für Wirtschaft und Gesellschaft sein darf. Für uns jedenfalls ist Kreislaufwirtschaft Teil unserer Philosophie und keineswegs neu: Bereits 1980 haben wir Systemstände entwickelt, die wir bislang zum Einsatz bringen. Diese Stände haben den großen Charme, dass sie sehr langlebig und damit keine Wegwerfprodukte sind. Sie werden bei einer Messe von unseren kompetenten, speziell geschulten Mitarbeitenden aufgebaut. Die Stände basieren alle auf der gleichen Plattform, können für Kunden mit besonderen Wünschen aber höchst individuell konfiguriert werden. Nach der Messe werden diese Systemstände mit großer Sorgfalt wieder abgebaut und bis zur nächsten Messe eingelagert.
Die „R“ der Kreislaufwirtschaft sind für uns an diesem Punkt keineswegs zu Ende gedacht. Warum? Weil wir Wert darauf legen, dass unsere Kunden genauso ticken wie wir, dass sie Nachhaltigkeit leben, wie wir das tun – nicht nur in Sachen Material und Produkte. Wir streben eine auf Vertrauen und Langlebigkeit angelegte Partnerschaft an, die von Offenheit und gegenseitigem Respekt geprägt ist.