Messen ohne Müll? Let’s Talk auf der BOE

18. Januar 2024

Die Kreislaufwirtschaft in der Eventbranche zielt darauf ab, Ressourcen effizient zu nutzen und Abfall zu reduzieren. Dabei werden bereits bei der Eventplanung Materialien so bestimmt und entworfen, dass sie am Ende Ihres Lebenszyklus leicht recycelbar oder wiederverwendbar sind. Ziel ist es in der Zukunft einen geschlossenen Kreislauf zu schaffen, indem Ressourcen kontinuierlich wiederverwendet und recycelt werden, um Nachhaltigkeit in der Eventbranche zu fördern.

Das von 2bdifferent initiierte Netzwerk „Circular Event Consultants“ vereint die Expertise der führenden Unternehmen Trash Galore, Steinbeiss Beratungszentrum Circular Economy, Niyu event Production und 2bdifferenzt zu dieser Aufgabenstellung. Wir von imb troschke durften in diesem Rahmen über erste Erfahrungen zur Kreislaufwirtschaft im Messebau auf der diesjährigen BOE  berichten.

Foto: Trash Galore

„digital_brandspaces passen wie ein Massanzug“

21. September 2021

Im September 2021 stellt imb troschke digital_brandspaces vor: eine Plattform zur digitalen Präsentation von Markenräumen, mit Schnittstellen für virtuelle Veranstaltungen und mit interaktiven Bereichen.

Während die Messebranche sich auf den Re:start der Messen im Herbst vorbereitet, berichtet Andrea Walburg, Inhaberin und Geschäftsführerin von imb troschke, welche neuen Ideen sie in der Corona-Pandemie entwickelt hat und welchen Beitrag ihr Unternehmen zur digitalen Transformation von Messen und Messeauftritten leisten wird.

#Frau Walburg, die Pandemie hat die Messe- und Eventbranche gebeutelt wie wenige andere Wirtschaftsbereiche. Nahezu alle Präsenzmessen sind im vergangenen Jahr abgesagt worden, in diesem Jahr sieht es nur wenig besser aus. Welche Lehren ziehen Sie aus den zurückliegenden Monaten?

Andrea Walburg: Messen finden langsam wieder statt. Ich erwarte, dass diese Zeit des Neuanfangs sehr spannend werden wird, weil als wir nicht einfach in die Zeit vor März 2020 zurückkehren können. Vieles hat sich fundamental und nachhaltig verändert. Einiges ist unwichtig geworden. Die Fragen lauten deshalb: Welche innovativen Dienstleistungen brauchen wir nun als Ergänzung zu einem Messeauftritt? Wie schaffen wir über Präsenzmessen hinaus, aber in deren Umfeld Mehrwert für Unternehmen und Kunden?

In der Pandemie habe ich begonnen bisherige Erfahrungen, Visionen und Ideen neu zu gewichten – und zum Teil rigoros auszusortieren. Ich habe Antworten gesucht auf die Fragen: Auf was könnten wir in der Zukunft verzichten? Was wäre eine Bereicherung? Wie haben sich andere Branchen transformiert? Lässt sich deren Wandel auf die Messebranche übertragen – und vor allem: wie? Bald war mir klar: All diese Fragen werden uns nicht nur heute, sondern auch in der Zukunft immer wieder beschäftigen. Wir sind am Beginn einer Transformation, die nicht einfach irgendwann abgeschlossen sein wird. Stetiger Wandel und die Fähigkeit sich anzupassen, den Wandel zu gestalten, sind die große Herausforderung, vor der wir stehen.

#Sie sprechen davon, dass Messen sich verändern werden. Davon ist in der Messebranche in den vergangenen Jahren nun aber recht oft die Rede gewesen. Erklären Sie uns doch mal, was an der Transformation, die Sie nun ansprechen, neu ist.

Andrea Walburg: Messe ist Kommunikation. Messe bedeutet Reizüberflutung. Messen sind Marktplätze. Messen bieten Orientierung im Markt.

#Das ist jetzt nicht gerade neu.

Andrea Walburg (lacht): Die Messe der Zukunft wird komplexer, weil der Anspruch an eine Messe sich verändert hat. Den Unternehmen sind über die Vorstellung hinaus: „Machen wir mal einen Messestand, haben wir ja immer gemacht.“. Und dann stellt man zwei Mitarbeiter ab, die gelangweilt am Stand stehen und auf interessierte Kunden warten. Unternehmen wollen mehr: Reichweite und Leads sind längst zu neuen Währungen geworden.

Genau deshalb müssen wir dringend Platz schaffen für neue Technologien und neue Kommunikationsformen. Um Messen wieder ihren hohen Stellenwert zurückzugeben, ohne den Status Quo von einst anzustreben. Schließlich braucht Handel Orientierung und Messen brauchen neue Spielräume.

Damit wir uns nicht falsch verstehen: das persönliche Gespräch bleibt Dreh- und Angelpunkt. Aber Vernetzung und Kontaktaufnahme können digital erfolgen. Digitale Touchpoints entstehen seit einigen Jahren in einer enormen Vielfalt, aber zu beliebig.

#Und da kommen die Digital Brandspaces ins Spiel?

Andrea Walburg: Ja, genau. Das ist unser neues Angebot an unsere Kunden und solche, die es werden wollen. Von den digitalen Markenräumen, wie wir sie schaffen, profitieren die Unternehmen und deren Kunden enorm. In den digital_brandspaces werden wir Themen, Produktneuheiten und Veranstaltungen zusammenführen – und zwar ganz und gar individuell auf die Bedürfnisse eines Kunden abgestimmt. Die digital_brandspaces passen damit zu einem Unternehmen wie ein Maßanzug. Im Lockdown kam mir die Idee, die verschiedenen Marketing-Tools eines Unternehmens zu einer Einheit, also zu einer wirklichen Einheit, zusammenzuführen. Messe, digitale Plattformen und Webseiten: alles in einem. Das ist nutzerfreundlich. Hier findet ein Besucher alles, was er braucht: Von Informationen zu Messen über Ansprechpartner bis hin zu Webinaren: alles da. Von der Produktinformation bis hin zu wichtigem Knowhow: jederzeit abrufbar. Übersichtlich aufbereitet und immer auf dem neuesten Stand. Das ist Mehrwert, der eine Messe optimal ergänzt.

Wissen Sie, Marken sind wie Menschen. Sie haben Persönlichkeit, Charakter, Werte. Sie erzählen Geschichten und haben Geschichte. Und genau wie Menschen drücken sich Marken auf vielfältige Weise aus. Mit Logos, Farben, Slogans und Markenräumen wollen Unternehmen ihre immer anspruchsvoller werdenden Kunden erreichen. Durch die Entwicklung innovativer, markengebundener Räume und Erlebnisse, wie wir sie anbieten, sichern Marken ihre Relevanz. Das Prinzip des Markenraums, ganz gleich ob analog oder digital, ist für sich genommen zwar kein neues Konzept. Was den Ansatz der digital_brandspaces aber so überaus interessant und zeitgemäß macht, ist die gelungene Verknüpfung und die enorme Bandbreite aktueller, einzigartiger Anwendungen.

 

Wem gehört die Zukunft?

7. Juni 2016

Herr Maurer, ist das Handwerk vom Aussterben bedroht?

Gegenfrage: Wer will denn heute noch ein Handwerk erlernen? Die Hälfte eines
Jahrganges macht Abitur, viele studieren anschließend. Zudem nimmt die
Zahl der jungen Menschen mit jedem Jahrgang ab. Meine Prognose: Wer in
zehn bis 15 Jahren gutes Handwerk betreibt, wird begehrt sein. Fragt mich
heute ein junger Mensch um Rat, würde ich sagen: Lern am besten gleich zwei
Handwerke. Du wirst Dich in einem Anbietermarkt bewegen; die finanziellen
Nachteile gegenüber Akademikern werden kleiner oder gar verschwinden.

Gehört den großen Betrieben, den Konzernen die Zukunft?

Je größer ein Unternehmen ist, desto komplexer sind die Strukturen. Stellt
sich die Frage: Wer sind dort die Entscheider und welche Firmenphilosophie
liegt dem Handeln zugrunde? Beispielsweise hat der Einkauf primär die Kosten
im Blick, wenn er ein Geschäft abschließt. Er wird meist nicht erleben, mit
welcher Qualität eine vereinbarte Leistung erbracht wird. Da fehlt es häufig an
interner Kommunikation. Aber wohin entwickelt sich unsere Gesellschaft, wohin
das Handwerk und der Mittelstand, wenn es nur noch um kurzfristige Kosten
und Gewinnmaximierung geht, wenn Werte erodieren und Wertschätzung
abhandenkommt?

Was macht imb: troschke anders?

Wir sprechen Kunden an, die Qualität wertschätzen. Wir wollen gute,
nachhaltige Arbeit liefern und nicht um jeden Preis Gewinn erzielen. Das
ist Teil unserer Unternehmensethik. Wir bieten unseren Kunden aber nicht
nur Qualität, sondern auch gegenseitiges Vertrauen. Uns ist es wichtig,
auf Augenhöhe miteinander zu sprechen. Direkt. Ohne dass eine Agentur
dazwischengeschaltet ist. Das schätzen unsere Kunden. Peer-to-Peer-Economy
at it‘s best.

Messebau seit 80 Jahren. Traditionsreiche Unternehmen wie imb:Troschke gibt
es in Ihrer Branche wenige…

(lacht) Ja, das stimmt. Dennoch muss man als Unternehmen sehen, dass man
nicht nur in der Tradition verhaftet bleibt. Wichtig ist, Entwicklungen am Markt
und in der Gesellschaft zu beobachten und zu adaptieren, ohne dabei die
eigenen Werte zu veräußern.

Was verbindet imb: troschke mit den japanischen Messerschmieden?

Wir haben Kunden, die unser Handwerk wertschätzen und bereit sind, dafür
einen fairen Preis zu zahlen. Die Messerschmiede in Japan würde es ohne
Köche, die diese Messer zu schätzen wissen, längst nicht mehr geben. Ein
Koch, der ein solches Messer sein Eigen nennt, kann sich darauf verlassen.
Er weiß: Das kann er noch zig Mal schleifen und hat nach wie vor Qualität in
der Hand. Unseren Kunden geht es ebenso. Sie wissen, dass sie uns vertrauen
können und dass wir liefern, was wir versprechen.

Über Nachhaltigkeit im Messebau und Käsekuchen

21. Juli 2014

Seit 2005 leitet Andrea Walburg als Geschäftsführerin das Messebauunternehmen  imb: troschke, das auf eine mittlerweile 80 jährige Firmengeschichte zurückblicken kann. Sie ist Lehrbeauftragte für Veranstaltungsmanagement an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg und ist in diesem Jahr Jurymitglied für den FAMAB AWARD 2014 für die Kategorie ARCHITECTURE. Sie lebt und arbeitet nahe Frankfurt am Main.

http://www.hoffmannevent.de/2014/07/21/messebauexpertin_andrea_walburg/