Der Begriff „Nachhaltigkeit“ kommt ursprünglich aus der Forstwirtschaft. Er wurde bereits 1713 – und damit vor mehr als 300 Jahren – von Hans Carl von Carlowitz in seinem Werk Sylvicultura oeconomica geprägt. Doch bereits im späten Mittelalter war die Idee, verantwortungsvoll mit der Ressource Wald umzugehen, in Forstordnungen festgeschrieben. In dieser Zeit war der Bergbau eine wichtige Industrie, als Energiequelle diente Holz. Wälder wurden ausgebeutet.
Der Forstwissenschaftler Georg Ludwig Hartig (1764 – 1837) nahm den Carlowitzschen Begriff „nachhaltend“ auf und formulierte 1804 in seinem Buch Anweisung zur Taxation und Beschreibung der Forste:
„Es läßt sich keine dauerhafte Forstwirtschaft denken und erwarten, wenn die Holzabgabe aus den Wäldern nicht auf Nachhaltigkeit berechnet ist. Jede weise Forstdirektion muss daher die Waldungen des Staates ohne Zeitverlust taxieren lassen und sie zwar so hoch als möglich, doch so zu benutzen suchen, daß die Nachkommenschaft wenigstens ebensoviel Vorteil daraus ziehen kann, als sich die jetzt lebende Generation zueignet.“
Georg Ludwig Hartig richtete nicht nur eine Forstschule im hessischen Dillenburg ein, sondern 1821 auch einen Lehrstuhl für Forstwirtschaft an der Universität in Berlin.
Der Begriff der Nachhaltigkeit wurde später auf andere Bereiche des Lebens erweitert. Übersetzen wir den Inhalt des Zitates von Georg Ludwig Hartig ins 21. Jahrhundert, wird klar, wieviel Bedeutung der Idee der Nachhaltigkeit gerade heute zukommt. In dem Bericht aus dem Jahr 1987 der Brundtland-Kommission (Weltkommission für Umwelt und Entwicklung) heißt es: „Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen.“ Heute gilt mehr denn je: Wir dürfen die Welt und ihre Ressourcen nicht übernutzen.