Nachhaltigkeitswissen: Handabdruck

26. Februar 2024

Weniger Problem, mehr Lösung: Wenn es um Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft oder Maßnahmen zum Schutz des Klimas geht, ist Handeln gefragt, das positive Wirkung zeigt. Der CO2-Handabdruck ist ein Konzept, um genau dies zu erreichen. Es kann andere inspirieren und mobilisieren, aktiv an einer besseren Zukunft mitzugestalten.

Während der CO2-Fußabdruck die CO2-Emmissionen von Individuen, politischen, wirtschaftlichen oder gesellschaftlichen Einheiten abbildet, wird mit dem CO2-Handabdruck gezeigt, was zum Beispiel eine Person oder ein Unternehmen an Fortschritten in Sachen Nachhaltigkeit bereits erreicht hat. Es ist ein Ansatz, der Positives und die eigene Wirksamkeit sichtbar macht. Der Fokus liegt dabei auch auf den Mitteln und Möglichkeiten, den CO2-Handabdruck zu vergrößern. „Was kann ich tun und was kann ich erreichen?“ statt „Was mache ich falsch?“ Beim CO2-Handabdruck gibt es keine Grenzen. Durch sinnvolles nachhaltiges Handeln kann er immer weiter wachsen und seine vielversprechende Wirkung entfalten. Im Gegensatz dazu kann der CO2-Fußabdruck nicht unendlich verkleinert werden.

Den CO2-Handabdruck können Individuen also mit Verhaltensänderung vergrößern – und Unternehmen mit an Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft orientiertem Handeln. An dem Projekt „Circular Collective“ (https://imb-troschke.de/circular-collective-basischeck-und-co2-bilanzierung/) nehmen wir auch deshalb teil, um unseren CO2-Handabdruck zu vergrößern. Vor allem aber, um Impulse in die Eventbranche zu tragen und Vorbild zu sein.

Nachhaltigkeitswissen: Cradle to Cradle

11. September 2023

„From cradle to grave“ ist ein idiomatischer Ausdruck aus dem englischen Sprachraum. Im Deutschen ist dafür der Ausdruck „von der Wiege bis zur Bahre“ oder „von der Wiege bis zum Grabe“ geläufig. Gemeint ist damit eine Lebensordnung, die mit der Geburt beginnt und mit dem Tod endet.

Ganz anders das Konzept „Cradle to Cradle“, das sich mit „von der Wiege zur Wiege“ oder „von Ursprung zu Ursprung“ übersetzten lässt. Neues Leben entsteht, wächst heran, reift, wird verwertet, vergeht. In biologischen Kreisläufen dient organisches Material eben auch nach dessen Tod als Nahrung. Es wird umgewandelt, auf dass es wieder zur Verfügung steht, um neues Leben zu ermöglichen. So entsteht ein konsequenter, lückenloser Kreislauf, in dem Abfall als Ursprung eine wichtige Rolle spielt.

Auch auf technische Prozesse lässt sich das Prinzip anwenden. Dabei wird ein Produkt hergestellt, genutzt, zurückgenommen, demontiert und in seine stofflichen Bestandteile getrennt, um als „technischer Nährstoff“ wieder in den Produktionsprozess zurückzukehren.

Das Konzept geht zurück auf Professor Michael Braungart und Professor William Mc Donough. Die beiden haben es bereits Ende der 1990er Jahre erdacht. Im Jahr 2002 haben die beiden Wissenschaftler ein Buch dazu veröffentlicht: Remaking the Way We Make Things.

Das Ziel ist eine Welt, die auf Nachhaltigkeit basiert und uns ein Leben mit sauberer Luft, sauberem Wasser, gesunden Böden sowie fairer und gesunder Arbeit ermöglicht. Wir finden, das muss keine Utopie bleiben.

Nachhaltigkeitswissen: Circular Scan

28. August 2023

Circular Scan in der Kreislaufwirtschaft als Analysemethode für Eventmaterialien:

Definition: Circular Scan als Analysemethode für Eventmaterialien bezieht sich auf die Anwendung von Kreislaufwirtschaftsprinzipien, um den Lebenszyklus von Materialien, die bei Veranstaltungen genutzt werden, zu bewerten und zu optimieren.

Ziel: Das Ziel dieser Methode ist es, den Einsatz von Eventmaterialien zu analysieren, um eine umweltfreundliche und nachhaltige Nutzung sicherzustellen. Dabei stehen die Verlängerung der Lebensdauer der Materialien und die Minimierung von Abfall im Fokus.

Arbeitsweise: Circular Scan für Eventmaterialien umfasst die kontinuierliche Erfassung von Daten über den Lebenszyklus der Materialien – von der Beschaffung über den Einsatz bis zur Entsorgung oder Wiederaufbereitung. Diese Daten werden analysiert, um Verbesserungsmöglichkeiten zu identifizieren.

Schritte:
1. Materialbewertung: Analyse der eingesetzten Materialien auf ihre Wiederverwendbarkeit, Recyclingfähigkeit und Umweltauswirkungen.
2. Lebenszyklus-Analyse: Bewertung des gesamten Lebenszyklus der Materialien, inklusive Herstellung, Transport, Nutzung und Entsorgung.
3. Wiederverwendung und Recycling: Identifizierung von Möglichkeiten zur Wiederverwendung und Recycling von Materialien für zukünftige Veranstaltungen.
4. Prozessoptimierung: Anpassung von Beschaffungs- und Entsorgungsprozessen, um Circular-Scan-Prinzipien zu berücksichtigen.
5. Nachhaltigkeitsbewertung: Bewertung der ökologischen und ökonomischen Auswirkungen der angewendeten Circular-Scan-Strategien.

Vorteile:
• Gezielter Einsatz von Eventmaterialien, um Abfall zu minimieren.
• Verbesserte Nachhaltigkeitsleistung von Veranstaltungen.
• Kostenreduktion durch Wiederverwendung und effiziente Ressourcennutzung.

Anwendungen: Circular Scan als Analysemethode wird von Eventplanern, Veranstaltern und Unternehmen genutzt, um die Umweltauswirkungen von Eventmaterialien zu reduzieren und nachhaltige Eventpraktiken zu fördern.

Beispiel: Ein Eventplaner verwendet Circular Scan, um die Materialien für eine Konferenz zu bewerten. Er wählt wiederverwendbare Banner aus, plant die Abfalltrennung während der Veranstaltung und identifiziert Lieferanten, die recyclingfähige Materialien liefern.
Auch bekannt als: Kreislaufwirtschaftliche Materialanalyse, Circular Materials Assessment.

Die Circular Scan-Methode in der Kreislaufwirtschaft dient der systematischen Analyse und Optimierung von Eventmaterialien, um die Nachhaltigkeit von Veranstaltungen zu verbessern und Abfall zu minimieren. Sie ermöglicht eine fundierte Entscheidungsfindung bei der Auswahl, Verwendung und Entsorgung von Materialien.

Quelle: 2bdifferent

Nachhaltigkeitswissen: Wo kommt der Begriff Nachhaltigkeit her?

17. August 2023

Der Begriff „Nachhaltigkeit“ kommt ursprünglich aus der Forstwirtschaft. Er wurde bereits 1713 – und damit vor mehr als 300 Jahren – von Hans Carl von Carlowitz in seinem Werk Sylvicultura oeconomica geprägt. Doch bereits im späten Mittelalter war die Idee, verantwortungsvoll mit der Ressource Wald umzugehen, in Forstordnungen festgeschrieben. In dieser Zeit war der Bergbau eine wichtige Industrie, als Energiequelle diente Holz. Wälder wurden ausgebeutet.

Der Forstwissenschaftler Georg Ludwig Hartig (1764 – 1837) nahm den Carlowitzschen Begriff „nachhaltend“ auf und formulierte 1804 in seinem Buch Anweisung zur Taxation und Beschreibung der Forste:

„Es läßt sich keine dauerhafte Forstwirtschaft denken und erwarten, wenn die Holzabgabe aus den Wäldern nicht auf Nachhaltigkeit berechnet ist. Jede weise Forstdirektion muss daher die Waldungen des Staates ohne Zeitverlust taxieren lassen und sie zwar so hoch als möglich, doch so zu benutzen suchen, daß die Nachkommenschaft wenigstens ebensoviel Vorteil daraus ziehen kann, als sich die jetzt lebende Generation zueignet.“

Georg Ludwig Hartig richtete nicht nur eine Forstschule im hessischen Dillenburg ein, sondern 1821 auch einen Lehrstuhl für Forstwirtschaft  an der Universität in Berlin.

Der Begriff der Nachhaltigkeit wurde später auf andere Bereiche des Lebens erweitert. Übersetzen wir den Inhalt des Zitates von Georg Ludwig Hartig ins 21. Jahrhundert, wird klar, wieviel Bedeutung der Idee der Nachhaltigkeit gerade heute zukommt. In dem Bericht aus dem Jahr 1987 der Brundtland-Kommission (Weltkommission für Umwelt und Entwicklung) heißt es: „Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen.“ Heute gilt mehr denn je: Wir dürfen die Welt und ihre Ressourcen nicht übernutzen.

Nachhaltigkeitswissen: Eine Blogserie, die Orientierung gibt

Wo ist der Ursprung des Begriffs „Nachhaltigkeit“? Was bedeutet „cradle to cradle”? Was steckt hinter der “EU Taxonomie”? Fragen über Fragen! In unserer neuen Blog-Rubrik wollen wir Interessierten in lockerer Folge Informationen rund um das Thema „Nachhaltigkeit“ anbieten und Wissen vermitteln. Schließlich wächst mit dem „Kreislaufwirtschaftsgesetz“ und der „EU-Taxonomie-Verordnung“ auch in Unternehmen der Druck, sich mit solcherlei Themen zu befassen.

Wir vertreten die Ansicht: Wer mehr weiß, kann Zusammenhänge besser einordnen, sich eine eigene Meinung bilden und Handlungsoptionen prüfen.

Viel Vergnügen und gute Inputs wünschen wir allen Wissbegierigen.

Hier geht es zum ersten Beitrag: Nachhaltigkeit – Wie man in den Wald hineinruft…