Das Grauwollige Pommersche Landschaf ist der Star bei Marco Scheel. Der Gründer von Nordwolle Rügen produziert seit 2013 Outdoor-Bekleidung aus der Wolle von bedrohten Landschafrassen.
In Deutschland wird die im Land produzierte Wolle immer seltener für Bekleidung verwendet. Die Wolle findet in diesem Bereich wenig Abnehmer, wird mittlerweile als Abfallprodukt der Schafhaltung betrachtet und als Dünger eingesetzt. Dies trifft besonders auf die Wolle des Grauwolligen Pommerschen Landschafs zu, die nur bedingt gefärbt werden kann. Statt Schafwolle aus deutscher Herstellung weiterzuverarbeiten, wird Schafwolle aus Neuseeland importiert und verarbeitet.
Marco Scheel und sein Unternehmen Nordwolle Rügen wollen dieser Praxis nachhaltiges Handeln entgegensetzen und einen ressourcenschonenden Woll-Weg gehen. Alte Landschafrassen, die zum Teil ganzjährig draußen weiden, sollen erhalten werden. Die Schafe tragen schließlich einen wesentlichen Teil zur Artenvielfalt und zur Pflege der Kulturlandschaft bei. Das Unternehmen stellt mit auf Rügen gewonnener Wolle, die aufgrund ihrer Eigenschaften zu Recht als „Hightech-Rohstoff“ bezeichnet wird, mit modernen Fertigungsverfahren wetterbeständige, hochwertige Kleidung her.
Nordwolle Rügen definiert Umweltbewusstsein, Naturverbundenheit, Soziale und ökonomische Nachhaltigkeit, Fairness, Innovation, Transparenz, hohe Produktivität und Wertschätzung als wichtigste Werte, auf deren Grundlage Entscheidungen getroffen werden.
Auch im Produktionsprozess werden diese Werte sichtbar: Die Wolle der Landschafe wird in Portugal gewaschen, weil es in Deutschland seit 2009 keine Wollwäscherei mehr gibt. Versponnen wird in der Lausitz, gewebt und gewalkt in Bayern, zugeschnitten in Teplitz, etwa 18 Kilometer westlich von Wismar, und genäht im Erzgebirge.
Wir sind begeistert und der Ansicht, dass Nordwolle Rügen eine Glory Story ist, die andere zum Nachdenken, Umdenken und nachhaltig Handeln anregen kann.