Mit einem neuen Konzept und den Top-Themen Architektur und Hotellerie, Nachhaltigkeit und Schlaf geht die Heimtextil in ihre 49. Ausgabe. „Im Zuge des grundlegend überarbeiteten Konzepts haben wir Themen und Produktsegmente noch besser zielgruppenspezifisch zusammengefasst. Besucher profitieren so von neuen Synergien, kürzeren Wegen und zahlreichen Einrichtungsinspirationen“, sagt Detlef Braun.
Neben einer weltweit einzigartigen Designschau mit internationalen Marktführern flankiert ein hochkarätiges Event-Programm mit namhaften Gästen und renommierten Branchenexperten die viertägige Messe.
Quellenangabe „Messe Frankfurt GmbH / Fotos Pietro Sutera“
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Das inspirative Herz der Messe bildet der neue Heimtextil „Trend Space“ in der Halle 3.0. Unter dem Titel „Toward Utopia“ liefert er eine Vorschau auf die Designentwicklungen der Saison 2019/20 – konzipiert vom Londoner FranklinTill Studio und inszeniert vom Frankfurter Atelier Markgraph. Im Rahmen der Neukonzeptionierung der Heimtextil rückt die Designschau in unmittelbare Nachbarschaft mit internationalen Textildesignern, CAD/CAM-Anbietern und Digitaldruckmaschinen. Somit führt die Heimtextil die progressiven Themen Trends, Textildesign und Digitaldruck auf einer Hallenebene zusammen und schafft ein Areal voller Inspirationen und Zukunftstechnologien.
Quellenangabe „Messe Frankfurt GmbH / Fotos Pietro Sutera“
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Architekturprofessor Martin Knöll von der TU Darmstadt forscht zum Thema barrierefreie Messe. Auf der Frankfurter Buchmesse erklärt er im DW-Interview, wie der Besuch auch für Blinde zur guten Erfahrung werden kann.
DW: Wie kamen Sie auf das Thema „barrierefreie Messe“?
Martin Knöll: Wir Stadtplaner wollen unsere Städte besser machen. Städte stehen im Moment unter einem Veränderungsdruck: Sie müssen sich an den Klimawandel und an sich verändernde Formen von Mobilität anpassen. Auch der demographische Wandel betrifft die Städte. Daraus und aus der Vielfalt an Menschen, die die Städte Tag für Tag nutzen, erwachsen Anforderungen an den öffentlichen Raum. Eine davon ist eben die Barrierefreiheit.
Vor kurzem war der „Tag des weißen Stocks“. Kommt mit Ihrer Hilfe der Tag, an dem ein Blinder ohne weißen Stock durch die riesigen Messehallen laufen kann?
Das hoffe ich, und ich finde, das ist ein wunderbares Bild. Wir versuchen, unseren Teil dazu beizutragen. Eine Rolle spielen dabei einerseits die gebaute Umwelt, also die Architektur, und andererseits die digitale Umwelt. Diese beiden Umwelten verschmelzen immer mehr miteinander. Und genau hier gibt es Potential für Assistenzsysteme, die dazu beitragen können, ein solches Unterfangen umzusetzen.
Was stellen Sie konkret an Ihrem Stand vor?
Unser Stand ist ein Testlabor, in dem wir in kleinem Maßstab Dinge vorstellen, die später einmal den Messebesuch erleichtern können. So zum Beispiel ein Tastmodell des Messegeländes aus dem 3D-Drucker, mit dem wir der Frage nachgehen wollen: Wie fühlt sich das an und wo muss es stehen, damit es blinden Menschen bei der Orientierung hilft.?
Als zweites stellen wir Analyseergebnisse aus dem Vorjahr vor. Im Jahr 2017 haben wir versucht, die Barrieren so gut wie möglich zu dokumentieren. Dazu haben wir Spaziergänge mit etwa 20 Testpersonen gemacht und mithilfe ihrer Angaben Karten erstellt, die Auskunft dazu geben, wo die Barrieren sind und wie sie aussehen.
Einige dieser Barrieren haben wir ausgewählt und versucht, sie mit schlichten Mitteln zu beseitigen. Ein Beispiel ist hier die Halle 3, die belebteste aller Messehallen. Hier ballen sich die Besucher an den Eingängen. Also haben wir uns überlegt: Wie kann man diese Besucherströme entzerren und leiten? Unsere Antwort war ein roter Teppich, der die Besucher durch die Nebeneingänge leitet, damit die auch benutzt werden.
Außerdem haben wir einen Gang von drei Metern auf fünf Meter verbreitert. Gerade mobilitätseingeschränkte Besucher hatten uns gesagt, dass sie hier kaum entlang kommen, sich nicht drehen und folglich die Stände nicht richtig besichtigen können. Jetzt kann man beobachten, wie die Leute in diesem Gang plötzlich auch stehen bleiben, weil sie mehr Platz haben, sich unterhalten und sich die Stände ansehen. Stadtplaner Martin Knöll: Unser Ziel ist die komplett barrierefreie Frankfurter BuchmesseBild: Steffen Diemer
Ist der Plan also, die Messe komplett barrierefrei zu machen?
Das ist das Ziel, aber uns ist bewusst, dass das noch viele Schritte braucht. Zum Glück haben wir mit der Buchmesse einen Partner, der sensibilisiert ist und uns als Architekten beauftragt hat, das Thema zu erforschen.
Im Jahr 2017 haben Sie Barrieren dokumentiert, im Jahr 2018 Prototypen ausprobiert. Was kommt 2019?
Da werden wir leider immer noch nicht bei Ihrer Vision, dass sich ein Blinder hier ohne weißen Stock orientieren kann, angekommen sein. Aber viele der Maßnahmen, die wir hier vorstellen, sind sehr gut angekommen. Darauf bauen wir im nächsten Jahr auf.
Die Messeveranstalter haben dieses Jahr auch Abholungen und Führungen für Menschen mit Behinderungen angeboten. Liegt das auch an Ihrer Initiative?
Im Rahmen unseres Projekts ist an vielen Stellen angeklungen, dass es den Bedarf dafür gibt. Daher ist es sicher auch unser Verdienst, auf solche Sachen aufmerksam gemacht zu haben. Nach dem, was ich von den Verantwortlichen höre, kommt der Dienst bei den Blinden sehr gut an und wird sehr gut genutzt. Er muss sich aber auch noch weiter herumsprechen.
Ein Blinder orientiert sich auch anhand von Geräuschen. Sie haben für Ihren Stand Halle 3 gewählt, wo sich viele Kinderbuchverlage vorstellen. Dementsprechend laut ist es. Außerdem wurde hier Teppichboden verlegt. Das macht es dem Blinden schwer, sich akustisch zu orientieren. Haben Sie nicht daran gedacht, in eine ruhigere Halle zu gehen?
Wir wollten den Ernstfall proben. Halle 3 ist eine Halle, die lebt. Gerade mit den Kinder- und Jugendbüchern spricht sie eine Altersgruppe an, die interessant ist. Wir fühlen uns hier sehr wohl. Das mit der Lautstärke und den Geräuschen ist ein interessantes Thema in der Architektur. Direkt vor uns liegen drei Arten von Oberflächen: eine ganz glatte, eine aus angerautem Beton, und daneben haben wir einen Teppichboden mit ordentlicher Tiefe. Wir bieten unseren Besuchern an, sich in einen Rollstuhl zu setzen und selber auszuprobieren: Wie sind die verschiedenen Rollwiderstände? In diese Richtung muss man weiter untersuchen: Was können solche verschiedenen Oberflächen für die Akustik tun?
Überhaupt sind die Sinne ein wichtiges Thema. Architekten und Gestalter kennen das Zwei-Sinne-Prinzip: Wenn beim Benutzer gebauter Umwelt ein Sinn ausfällt, dann müssen Gebäude und Strukturen mindestens noch einen zweiten Sinn ansprechen oder behandeln. Und da kommt die Akustik ins Spiel.
Martin Knöll ist Professor für Stadtplanung und Entwerfen im Fachbereich Architektur an der TU Darmstadt. Er leitet die Forschungsgruppe „Urban Health Games“.
Testlabor Buchmesse für Alle: Wie kann die Zugänglichkeit der Buchmesse optimiert und damit die Aufenthaltsqualität verbessert werden?
Fünf Meter breite Gänge. Hier können sich Rollstuhlfahrer und Familien mit Kindern gut orientieren und bewegen.
Das Tastmodell zeigt auf, wie sich blinde Menschen auf einem Messegelände zurechtfinden?
Barrierefreiheit heißt auch Informationen auf verschiedene Weisen zur Verfügung zu stellen. Durch Schrift und durch Audioinhalte.
Erstmals nach einigen Jahren rückläufiger Zahlen wurde das Konzept der einst weltweit größten Computermesse komplett umgekrempelt und zum Teil in eine Art Festival verwandelt. Davon wollten wir uns natürlich persönlich überzeugen und ich – die duale Studentin von imb: troschke – habe mich auf den Weg nach Hannover gemacht.
Anna-Lena auf der CEBIT 2018
Anna-Lena auf der CEBIT 2018
Anna-Lena auf der CEBIT 2018
Ich begann meinen Rundgang in der Halle, wo es um die Future Mobility ging. Als erstes fiel mir direkt auf, dass die Hallenfläche nicht komplett, sondern lediglich im vorderen Teilbereich genutzt wurde. Neben Volkswagen fehlte es an weiteren namhaften Automobilherstellern. Für diese Branche scheint die CEBIT keine Plattform mit Potential zu sein. Auch andere große Unternehmen der IT-Branche waren dieses Jahr nicht vertreten – aber wer weiß, was die Zukunft bringt?
Als ich weiter durch die Messehallen lief, begegneten mir diverse Lösungen für digitale Prozesse, Vereinfachungen für die verschiedensten Bereiche und der ständige Begleiter waren Worte wie Digitalisierung, Innovation und Zukunft.
Nicht nur die CEBIT hat ihr Konzept grundlegend überarbeitet, auch das Unternehmen DATEV veränderte seinen Messe-Auftritt. Bei dem Rundgang durch die Messehallen ist mir dieser Stand besonders aufgefallen. Kaufmännische Prozesse wurden hier mit einem digitalen interaktiven Erlebnisparcours abgebildet und erlebbar gemacht. Sehr ansprechend mit kleinen Häuschen umgesetzt – so machen Messestände Spaß.
Customer journey Solution auf der CEBIT 2018
Customer journey Solution auf der CEBIT 2018
Customer journey Solution auf der CEBIT 2018
Customer journey Solution auf der CEBIT 2018
Customer journey Solution auf der CEBIT 2018
Customer journey Solution auf der CEBIT 2018
Das vorher angepriesene Highlight habe ich mir für den Schluss aufgespart. Auf einer Freifläche zwischen den Messehallen bot die CEBIT erstmals die Möglichkeit für Konzerte, Veranstaltungen sowie Präsentationen. Bei Intel konnte auf einer künstlichen Welle gesurft werden – nass wurde man allerdings trotzdem, wenn man das Board nicht beherrschen konnte. IBM nahm das „Kommunizieren in der Cloud“ direkt wörtlich und es fanden in luftiger Höhe Gespräche statt. Auch bei dem Software-Konzern SAP ging es hoch hinaus – hier allerdings in der Gondel eines Riesenrads, welche meiner Meinung nach noch stärker für die Marke SAP und deren Portfolio hätte genutzt werden können. Von dort aus hatte man einen hervorragenden Blick auf das ganze Messegelände und darüber hinaus. Auch die langen Schlangen vor den Foodtrucks waren von dort aus gut zu beobachten.
Gespräche in luftigen Höhen
Gespräche in luftigen Höhen
Mein Fazit: Einige Unternehmen haben sich dem neuen Konzept bereits angeschlossen und neue Wege eingeschlagen. Die CEBIT zu einem Festival zu machen und das Erlebnis in den Vordergrund zu stellen, gelingt zumindest schon teilweise. Ich denke, das ganze Konzept hat Zukunftspotential, wenn noch mehr Unternehmen diesen Schritt wagen und die Idee der Neuausrichtung der CEBIT weiterentwickelt wird.
Nicht mehr im Fokus wie im vergangenen Jahr und doch nicht weniger präsent: Green Living wird wohl so schnell nicht aus der Mode kommen. Nicht verspielt und verliebt bis ins kleinste Detail, sondern groß und unübersehbar ist sie; die Begrünung unseres Wohnraums.
Es ist und bleibt ein Grundbedürfnis, der Natur nah zu sein. Eine Faszination, die wohl zum Menschsein dazu gehört. Um dem hektischen Arbeitsalltag zu entkommen sucht man die Erholung in der Natur. Und wenn wir keine Zeit haben dem Alltag zu entkommen, dann kommt die Natur einfach zu uns ins Haus. Doch nicht nur in naturalistischer Form, sondern auch an Wänden, auf dem Boden oder direkt als Möbelstoff: in großformatigen Drucken ist die Natur groß in Mode.
Unterstützt wird das Bedürfnis zur Ruhe zu kommen durch sanfte, gedeckte Farben. Diese sind überall auf der Messe zu finden. Warme und dunkle Farbtöne, nicht zuletzt inspiriert von der Malerei, lassen die Räume gemütlich wirken. Kombiniert werden häufig Schwarz und dunkles Braun mit Farbtönen wie Petrol, Aubergine oder Puderrosa. Bunte, grelle Farbkombinationen sind passé. Monochrom ist das neue bunt. Durch die Komposition von Möbeln, Wandfarbe und Dekoration in einem einheitlichen Farbspektrum haben wir die Möglichkeit Farbe in unsere Wohnungen zu holen ohne bunt zu sein. Schwere, weiche Stoffe wie beispielsweise Samt unterstützen das Bedürfnis nach Ruhe und Geborgenheit.
In diesem Jahr ebenfalls nicht wegzudenken sind geflochtene Möbel jeglicher Art. Hauptsächlich in Sitzmöbeln zu finden, feiert diese traditionelle Handwerkskunst ihr Comeback mal klassisch und schlicht, mal bunt und modern.
Die künstlerischen Sonderflächen mit themenbezogenen Installationen einiger dazu geladener Aussteller gab es zwischen den Gängen ebenfalls wieder zu bestaunen. So vielfältig und abwechslungsreich, konnten sie doch nicht immer vom rahmengebenden Netz ablenken, das im Vergleich doch recht lieblos montiert schien.
Auffällig oft finden sich Lamellen in der Standgestaltung wieder. Unterschiedlich interpretiert und inszeniert, sind sie schmal oder breit, dicht oder locker in einer Vielzahl der Stände zu sehen. Ob dies nun auch zu einem Trend für unseren Wohnraum führen wird? Lassen wir uns überraschen.
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Kennen Sie Jean La Fontaine? Nein? Dann sind Sie gewiss kein Franzose, denn in Frankreich kennt wohl jeder den berühmten Schriftsteller.
Seine Verse zählen zu den Klassikern der französischen Literatur.
Jean La Fontaine lebte von 1621 bis 1695 und schrieb in einem Vierteiljahrhundert 12 Bücher mit mehr als 250 Fabeln. Noch heute muss jeder französische Schüler in seiner Schulzeit mindestens eine der Fabeln des Dichters auswendig lernen. Warum wir Ihnen das überhaupt erzählen? In diesem Jahr ist Frankreich Ehrengast der Frankfurter Buchmesse. „Francfort en français“ eben.
Le Lion et le Rat
Il faut, autant qu’on peut, obliger tout le monde :
On a souvent besoin d’un plus petit que soi.
De cette vérité deux Fables feront foi,
Tant la chose en preuves abonde.
Entre les pattes d’un Lion
Un Rat sortit de terre assez à l’étourdie.
Le Roi des animaux, en cette occasion,
Montra ce qu’il était, et lui donna la vie.
Ce bienfait ne fut pas perdu.
Quelqu’un aurait-il jamais cru
Qu’un Lion d’un Rat eût affaire ?
Cependant il advint qu’au sortir des forêts
Ce Lion fut pris dans des rets,
Dont ses rugissements ne le purent défaire.
Sire Rat accourut, et fit tant par ses dents
Qu’une maille rongée emporta tout l’ouvrage.
Patience et longueur de temps
Font plus que force ni que rage.
Der Löwe und die Maus
Gerade zwischen den Tatzen eines Löwen kam eine leichtsinnige Maus aus der Erde. Der König der Tiere aber zeigte sich wahrhaft königlich und schenkte ihr das Leben. Diese Güte wurde später von der Maus belohnt – so unwahrscheinlich es zunächst klingt. Eines Tages fing sich der Löwe in einem Netz, das als Falle aufgestellt war. Er brüllte schrecklich in seinem Zorn – aber das Netz hielt ihn fest. Da kam die Maus herbeigelaufen und zernagte einige Maschen, so dass sich das ganze Netz auseinanderzog und der Löwe frei davongehen konnte.
Barrierefreiheit ist kein Randthema. Menschen mit Behinderung fordern zu Recht gesellschaftliche Teilhabe. Und die beginnt mit Rampen, Fahrstühlen, breiten Zu- oder Durchgängen, automatisch öffnenden Türen sowie rollstuhlgerechten Toiletten. Auch in der Messebranche wird dem Thema inzwischen Raum zugestanden. Messeveranstalter, die Barrierefreiheit anstreben, müssen dabei bisher selbstverständliche Standards ändern. Das Gleiche gilt für Messearchitekten, die barrierefreie Messeauftritte gestalten möchten. Es reicht nicht aus, wenn sich Rollstuhlfahrer ungehindert in Hallen oder an Ständen bewegen können. Für Besucher mit Hörgeräten, die von der Lautstärke und dem Stimmengewirr überfordert sind, kann eine angepasste Beschallung hilfreich ist. Menschen mit Sehbehinderungen können durch ein klar strukturiertes Leitsystem bei der Orientierung unterstützt werden. Bei Diskussions- und Vortragsveranstaltungen sollten die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung berücksichtigt werden. Video- und Bewegtbild-Präsentationen lassen sich um Gebärdensprache oder Untertitel erweitern und veränderbare Schriftgrößen bei digitalen Texten erleichtern das Lesen.
Maßnahmen, die Barrierefreiheit auf Messen ermöglichen, sollten von Anfang an von allen Teilnehmern auf allen Ebenen angesprochen werden. Vielfach geht es um Veranstaltungstechnik, die der Veranstalter bereitstellen muss. Mit wohldurchdachten Anmeldetools lassen sich die speziellen Bedürfnisse der Besucher abfragen. Mindestens ebenso wichtig ist es, dass Messebauunternehmen und Agenturen den Dialog mit ihren Kunden suchen und diese frühzeitig für das Thema sensibilisieren.
Von einer barrierefreien Veranstaltung profitieren nicht nur Besucher mit Behinderung, sondern alle Messeteilnehmer. Ältere Menschen, die – auch ohne behindert zu sein – in ihrer Beweglichkeit, ihrem Seh-, Hör- oder Wahrnehmungsvermögen eingeschränkt sind. Messebesucher mit Gipsverband und Krücken. Eltern, die eine Messe mit einem Kinderwagen besuchen. Sie alle können vor ähnlichen Hindernissen stehen wie ein Rollstuhlfahrer, ein Kleinwüchsiger oder ein Sehbehinderter. Nicht zuletzt lässt sich eine barrierefrei gestaltete Messe gut nach innen und außen kommunizieren – und vermarkten.
Lektüretipp: In ihrem Blog „Stufenlos“ hat die behinderte Autorin Christiane Link mehr als 200 Beiträge veröffentlicht, um auf die Bedürfnisse von behinderten Menschen aufmerksam zu machen und um mögliche Lösungen für Defizite aufzuzeigen.
Einer meiner ersten Messebesuche und dann direkt die Weltleitmesse der Industrie – die Hannover Messe. Mein Name ist Anna-Lena Heukrodt und ich bin seit Oktober letzten Jahres duale Studentin bei imb: troschke und war mit einer unserer Architektinnen auf der Hannover Messe. Ich wusste gar nicht, wo ich zuerst hinschauen sollte. Erstmal orientieren. In welcher Halle befinde ich mich und wo muss ich hin, um meine Kollegin zu finden?
Alle Hallen des weltweit größten Messegeländes waren mit Ausstellern belegt. Es gab nochmal separate Leitmessen, wie z.B. die ComVac oder die Digital Factory und riesige Messestände von Weltkonzernen aus den unterschiedlichsten Branchen.
Von der einzelnen Roboterhand bis zu den mächtigsten Roboterarmen weltweit, die problemlos Autos oder riesige LED-Leinwände in jegliche Richtung bewegen können – auf der Hannover Messe war alles vertreten, was die Arbeit erleichtern soll. Es wurden viele Assistenzsysteme vorgestellt, die Menschen bei der Arbeit unterstützen sollen. Sei es in der Automobilindustrie oder Lagerlogistik. Vor allem das Schwenken von Autos und diversen anderen Gegenständen war bei vielen Herstellern besonders beliebt. Das Unternehmen HIWIN hat sich dafür entschieden, Laserschwerter wie bei Star Wars von Roboterarmen schwingen lassen.
Digitalisierung, Industrie 4.0, Innovation und Wachstum waren Schlagworte der Hannover Messe 2017 – vor allem der Begriff „Industrie 4.0“ ist mir häufig ins Auge gesprungen. Und ständig begegneten wir Menschen mit AR- oder VR-Brillen, die wirr in der Luft gestikulieren und ihre Umwelt scheinbar gar nicht mehr wahrgenommen haben.
Die Frage, die sich mir nach der Messe stellt: Wie entwickelt sich das Arbeitsleben in den nächsten Jahren? Gibt es bald auch Roboter, die für ihre Studenten lernen?
Es war unser erster Besuch. Getrieben von dem Thema der Digitalisierung hat es uns nach Nürnberg gezogen. Wie wird die Technologie, die für uns oftmals so komplex und reizüberflutend ist, in Kinderzimmer Einzug halten? Und aus der Sicht als Messeberater: Wie wird der Veranstalter diese Themen umsetzen?
Die Antwort lautet: Spielend!
Jedem seinen Raum.
Die Struktur der Hallen ist gut und übersichtlich. Holzspielzeuge hier, Fahrräder und Modellflugzeuge dort. Gut gebündelt, gut angeordnet. Wir verlaufen uns nicht. Wollen aber in die Halle 3A.
Wir sind gespannt. tech2play ist ein zentrales Thema der Messe und wir sind nach kurzer Zeit mittendrin.
Electronic Pets, Robot Toys, RC Drones, Virtual Play und 3D Printing. Stationen, besetzt mit einem überaus gut geschulten und freundlichen Personal bringen den Interessierten die neuen Tools für die Kinderzimmer nahe. Drohnen, die über Wände laufen können oder der bezahlbare 3D Drucker, der spielend bedienbar ist und im Nu Figuren entstehen lässt.
Augmented Reality wird zu einem fesselnden Spiel. Alles wird, da sind wir uns sicher, zu einer selbstverständlichen Zukunftstechnologie heranwachsen und für die nächste Generation unverzichtbar werden.
Die Halle 4A wartet mit geballter Kommunikation und Information auf. Die Trend Gallery informiert so aufgeräumt wie die Vorkommunikation des Veranstalters: Die Beobachtung der Marktentwicklung in Ihrem BLOG und die eindeutige und konsequente Besetzung der Themen. Hier hat ein professionelles Team ganze Arbeit geleistet und die Messe gekonnt umgesetzt.
In dieser Umgebung sind auch die Areale „Made in Germany“ und „Newcomer“ angesiedelt. Pfiffige kleine Stände ermöglichen es Messeneulingen sich auf kleinstem Raum mit ihren Produkten zu präsentieren. Toll auch für die Besucher.
Was ist unser Resumee?
Für uns die spielerische Auseinandersetzung mit den neuen Technologien. Dass uns ein Roboter demnächst beim Staubsagen unterstützen wird, ist schon Realität. Dass er in der Altenpflege eine Rolle spielen wird nahe Zukunft. Dass wir auf Tomaten, Avocados und Mandarinen trommeln werden um unser musikalisches Talent zu entdecken, wird nicht passieren.
Wir kommen aus einer Welt voll Phantasie zurück und müssten eigentlich nächstes Jahr wieder hin. Eine Messe, die inspiriert. Spielerisch und locker flockig.
Allgegenwärtig sind Grünpflanzen auf der diesjährigen Möbelmesse. Ob große Blätter in einer Vase arrangiert, ganze Trennwände grün bepflanzt oder als Revival der Blumenampeln – Pflanzen ersetzen die Blumen auf dem Stand und bringen noch eine weitere, lebendige Dimension in den Trend der Naturmaterialien im Haus.
Ob von den „Urban Jungle Bloggers“ wieder in Mode gebracht oder von der Pantone Farbe des Jahres „Greenery“ inspiriert – Grünpflanzen sind wieder modernes Element und Teil der Standkonzepte.
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Neben den Möbeln als Ausstellungsstücke treten immer wieder Details in den Focus: Liebevolle Dekoration und witzige Details geben dem Besucher etwas zum Entdecken und Schmunzeln und erwecken die Ausstellung zum Leben.
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Kern einer jeden Messe ist die Begegnung und das Gespräch vor Ort. Auf der imm sehr schön erlebbar und von einigen Ausstellern auch bewusst thematisiert. An langen Tischen finden sich Kunden und Aussteller zusammen und unterschiedlichste Gespräche werden parallel geführt. Eine familiäre angenehme Atmosphäre entsteht und wird auch von der Messe in den öffentlichen Caféflächen weitergetragen und gefördert.
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Kleine Sonderflächen in den Gängen beschäftigen sich mit Ausstellungsstücken oder Themen der Aussteller und bringen einen etwas künstlerischen Ansatz in die Hallen. Diese bieten den Künstlern eine Bühne um abseits der Produktpräsentation Anstöße zu geben und Anliegen zu thematisiseren. So gab es neben einer bequemen Sitzlandschaft eine Demo gegen vorhangfreie Fenster und eine Hommage an Naturfasern zu bestaunen.
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Mit dem neuen Format „immspired – the bloggers‘ trend show“ geht die Möbelmesse nun auch einen Schritt in Richtung Online Community. Die zwei bekannten Interior-Blogger von decor8 und vosgesparis haben in Zusammenarbeit mit ausstellenden Firmen eigene Standflächen gestaltet und dabei Ihre Lieblingsprodukte präsentiert. Neben einem Highlight auf der Messe selbst erreichen Blogger und die Messe damit eine jüngere moderne Zielgruppe fernab der eingestaubten Möbelhäuser und ganz nebenbei eine deutliche Präsenz in den Social Media unter dem Stichwort #immspired.
Globalisierung, Digitalisierung, Industrie 4.0: Mit diesen Schlagworten kann man die Herausforderungen umreißen, denen sich Unternehmen gegenübersehen. Wer in dieser Welt erfolgreich sein will, muss sich weiterentwickeln und Veränderungen aktiv begleiten. Veränderung kann dabei viel bedeuten: Transformation, Aufbruch, Trend oder Fortschritt; Abkehr, Rückschritt oder sogar Verzicht.
So mannigfach die Bedeutungen, so reduziert die Metapher, die wir dafür gefunden haben: Die auf den Rücken gebundene Haifischflosse verwandelt einen trägen Karpfen in etwas Neues. Der veränderte Fisch hat Attribute hinzugewonnen, mit denen er sowohl in seinem Süßwasserteich als auch im großen Meer leben kann. Durch die Transformation werden seine Sinne geschärft. So agiert er intelligent in veränderten Märkten: mit dem richtigen Riecher für Trends, einem Auge für das Wesentliche, einem offenen Ohr für Kunden, gutem Geschmack und dem Mut, Risiken einzugehen, wenn sie Erfolg versprechen.
Was heißt das für Messen?
Märkte verändern sich durch die fortschreitende Digitalisierung. Mit welchen Konzepten reagieren Messen auf diesen Wandel? Welche Veränderungen erleben wir als Aussteller und als Besucher? Wie wirkt sich die Marktveränderung auf Messestände aus? Welche Veränderung ist dort nur modischer Hype, welche notwendig oder von Dauer? Aller Digitalisierung zum Trotz bleibt ein Messestand schließlich stets, was er ist: ein realer Ort, an dem Menschen sich begegnen und miteinander sprechen. Hier können Materialien angefasst und Produkte ausprobiert werden. Er ist ein realer Ort, an dem es um Menschen und um Gefühle geht. Darum, Begeisterung zu wecken, Feedback zu erhalten, das eigene Unternehmen authentisch und stilvoll zu präsentieren. Hier werden Geschäfte besprochen und abgeschlossen.
Ganz gleich, ob wir digitale Welten erschaffen oder eine Bühne für Ihre Marke bauen: Für uns steht der Mensch im Mittelpunkt. Das persönliche Gespräch und das Miteinander.
Daher ist das Bild der Transformation – der Karpfen mit der Haifischflosse – eine Metapher, die auch zu uns passt. Der eine ergründet die Tiefen seines Teichs, der andere durchstreift mit messerscharfen Sinnen die Weiten der See. Als Symbiose ergänzen die Eigenschaften des einen die Besonderheiten des anderen. Das spart nicht nur Kosten und Zeit, sondern stärkt auch Vertrauen. Diese partnerschaftliche Symbiose ist Teil dessen, was schon unsere Großväter betrieben haben: ehrbare Kaufleute zu sein und zugleich auf die Stärken des Geschäftspartners zu vertrauen.