Selten war dieses lateinische Sprichwort so gewichtig, wie in diesen Tagen. Vor allem, wenn man die Übersetzung des Philosophen Immanuel Kant sprechen lässt: „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“
Jetzt fragen Sie sich, was das mit Messen zu tun hat. In dieser Krise, die die meisten – vor allem die Messe- und Veranstaltungsbranche – so hart trifft, wird viel auf die Politik und die Medien geblickt. Auf die Politik mit dem Anspruch, sie möge bitteschön alles richten. Die Medien dagegen beschallen uns Tag und Nacht, Stunde um Stunde mit weltweiten Meldungen rund um das Thema Corona. Es ist schwer, dem zu entgehen. Ganz gleich, welches Medium man aufschlägt, einschaltet oder öffnet, Corona ist schon da. Die schiere Masse der Berichte, die Intensität, mit der das Thema besetzt wird, schürt Angst.
Das betrifft auch oder besser: besonders die Messe- und Eventbranche. Hier ist die Existenzangst so groß, dass unter dem Motto „Alarmstufe Rot“ jeden Mittwoch Demonstrationen stattfinden und eine große Demo am 9. September in Berlin geplant ist. Gut, auf diese Weise auf die bedrohliche Situation aufmerksam zu machen.
Doch es braucht mehr als das. Es braucht den Mut, sich des eigenen Verstandes zu bedienen. Es sind Lösungen gefragt. Kunst, Kultur, auch Messen, Museen, Konzerte, Theater und andere Events werden weiterhin gebraucht. Als Quelle der Inspiration, Vergewisserung gemeinsamer Werte, Gipfelpunkt der Ästhetik, als Provokation, Katharsis, Agens der Bildung und vor allem Orte der Begegnung.
Wenn nicht jetzt, wann dann ist der Moment gekommen, sich im Sinne Kants unseres Verstandes zu bedienen? Zu fragen, was unser Antrieb ist, neue Wege zu entwickeln und entschlossen zu handeln. Eine Erkenntnis lautet dabei eindeutig: Warum nicht alles eine Nummer kleiner?
Für uns heißt das auch, mit positiver, kämpferischer Grundhaltung unsere Kernkompetenz unter Beweis zu stellen: Menschen zusammenbringen und Menschen miteinander ins Gespräch zu bringen. Darum geht es ja schließlich auf Messen. Wir agieren dabei hochflexibel, können Situationen immer wieder neu zu gestalten, wenn sie sich ändern oder Signale darauf hinweisen, dass sie sich verändern werden. Wir bedienen uns unseres Verstandes. Das ist unser Ansatz.