Ein Tag am Meer. Eine Hommage an Luigi Colani

7. November 2009

Geschichten erzählen. Im Journalismus ist das ein großes Ding. Da schildert ein Autor ein Einzelschicksal und bettet es in einen übergeordneten Zusammenhang ein. Werden Emotionen angesprochen, bleibt dem Betrachter, dem Leser ein Vielfaches an Informationen in Erinnerung. Geschichten erzählen funktioniert so gut, dass es inzwischen auch in der Unternehmenskommunikation angekommen ist.

Storytelling hat nichts mit Märchenerzählen, nichts mit „Es war einmal“ zu tun. Es geht darum, ein Erlebnis zu formen, das berührt, Gefühle weckt. Ähnlich wie bei einer guten, fesselnden Theaterinszenierung. Wenn man für die Dauer der Aufführung die eigene Umgebung ausblendet, wenn man mit den Figuren auf der Bühne gebannt dem Höhepunkt entgegenstrebt, wenn man mit den Helden weint oder lacht, ehe der Vorhang fällt, dann ist die Geschichte gut erzählt.

Storytelling ist schon lange fester Bestandteil der Messe- und Markenkommunikation. Wir haben für einen Kofferhersteller einen Stand mit einem Gepäckband entworfen um den Besucher gedanklich an den Flughafen zu versetzen – und so erzählen wir Geschichten am Messestand: Vom Reisen und Verreisen, von fernen Ländern und den Metropolen der Welt, von der Sehnsucht nach Wegfliegen und Heimkommen. Wenn die Messebesucher an ihren jüngsten Städtetrip, ihre Flitterwochen oder die nächste Urlaubsreise denken, haben wir erreicht, was wir erreichen wollen: Kino im Kopf und Gefühle wecken.

Und so haben wir 2009 einen Messestand entworfen, der eine Reminiszenz an die 60er und Prof. Luigi Colani ist. Von 1968 bis Anfang 1969 war er bei Kusch+Co tätig. Hier entwickelte er Sitzmöbel, die in der Einzigartigkeit ihrer organischen Form heute genauso faszinieren wie damals.