Marken als Akteure des Wandels

18. August 2020

So vieles anders. In der Corona-Zeit haben die Menschen den Reiz des Einfachen entdeckt. Radfahren statt Fernreisen. Baggersee statt Südsee. Jeans statt Businesskostüm. Treffen im kleinen Kreis statt Massenmeeting. Die Aufzählung ließe sich fortsetzen.

Alles ambivalent. Im Arbeitsleben dominiert nun vielfach Homeoffice. Für manche das himmlische Jerusalem, für andere kaum praktikabel. Zum Beispiel für uns: Messen und Hauptversammlungen lassen sich nicht im Homeoffice veranstalten. Kurzarbeit trifft viele Arbeitnehmer – in unserer Firma ebenfalls. Auch hier die Feststellung: für die einen entschleunigend, weil sie endlich mehr Zeit haben. Für andere Anlass für Sorgen, weil ihr Lebensstandard durch den Einkommensverlust bedroht ist. Unsere Erkenntnis: Noch mehr als früher ist Flexibilität gefragt.

Die Perspektiven verschieben sich. Die Zeichen stehen auf weniger Konsum. Sind viele Branchen betroffen. Luftfahrt, Automobil- und Bekleidungsindustrie, Einzelhändler, produzierendes Gewerbe. Die Messe- und Eventbranche sowieso. „Was brauche ich wirklich?“ und „Muss es immer mehr, mehr, mehr sein?“ stehen als Fragen allenthalben im Raum. Unsere Meinung: Die Krise bietet die Chance, einen Schritt zurückzutreten, zu schauen, was wirklich gebraucht wird und entsprechend zu handeln. Beschränkung ist weder Makel, noch Gefahr. Sie ist eine Chance.

Angesichts der Änderungen, der Ambivalenz und der verschobenen Perspektiven ist es an der Zeit, die eigene Markenführung zu überdenken. Marken von morgen fokussieren auf Werte und kollektive Identitäten. Sie bieten Orientierung in einer komplexen Welt.
Sinnökonomie wird ein neuer Begriff werden. Das Wir wird zu einer Markenwährung. Denn Marke und Mensch brauchen echte Begegnungen.