Die 1980er Jahre bringen technologische Innovationen: Der Personal Computer beginnt seinen Siegeszug – damals noch mit Floppy Disc. 1983 wird der erste CD-Player vorgestellt und revolutioniert die Musikwelt. Sein kleiner Bruder, der Walkman, wird zum Statussymbol der Jugend.

Die Mode ist auffällig: Schulterpolster können nicht groß genug, Taillengürtel nicht breit genug sein, Neonfarben, Leggins und Vokuhila sind angesagt. Politisch greift der Neoliberalismus Raum, die Grünen erstarken, im Osten Europas kommt es zu den ersten Verwerfungen, die schließlich zum Ende der Sowjetunion führen.

Wir entfalten uns ebenfalls, die Zeichen stehen auf Wachstum: Kooperationen mit Architekten und Agenturen beleben das Geschäft. Die Kunden werden vielfältig und entdecken Ihre Vertriebskanäle auf Messen. Baukastensysteme sind gefragt. Mitte der 80er Jahre bekommt die Frankfurter Buchmesse von uns ein neues Kleid: die nächste und noch aktuelle Generation Systemstände.

Vertrauensvolle Partnerschaften sind bis heute unser Kerngeschäft.

Sowohl zu unseren Kunden, als auch zu unserer Branche, Verbänden und Hochschulen. Aus diesem respektvollen Umgang ist es uns immer gelungen, weit in die Zukunft zu schauen und neue Wege zu entdecken. Quasi in einem Experimentierraum.

Wirtschaft und Konsumkultur: Die 80er Jahre waren ein Jahrzehnt des wirtschaftlichen Aufschwungs in vielen westlichen Ländern. Es war eine Zeit des Materialismus und des Konsumrausches, geprägt von einem starken Glauben an den Kapitalismus und die freie Marktwirtschaft.

Unser Anspruch an Mehrfacheinsätze für Messestände war sicher ein Gegentrend zum Konsumrausch. Aber daraus steht heute der Ansatz des Circular Designs.

Unser Anspruch, Messestände mehrfach einzusetzen, ist schon damals ein sichtbarer Gegentrend zu dieser Konsumgläubigkeit. Aus ihm ist der Ansatz des Circular Designs entstanden, dem wir heute folgen. Ein Beispiel dafür, wie nachhaltige Lösungen gelingen können, sind die modular konzipierten Messestände, die wir für den Objektmöbelhersteller Kusch+Co entwickelt und gebaut haben. So individuell und hochwertig die Produkte, so passgenau und edel die Messeauftritte. Das Design der von uns gestalteten Stände macht die Werte des Unternehmens und die damals dort herrschende Kultur des Vertrauens sichtbar. Tommy Rube, heute Leiter Field Marketing bei ERCO, vormals Ressortleiter Marketing bei Kusch+Co, schätzt genau wie wir den persönlichen, offenen Kontakt und den Austausch auf Augenhöhe. Er ist damit unser „best example“ für eine vertrauensvolle Partnerschaft.

Tommy Rube: „Bei Kusch+Co haben wir schon immer ressourcenschonend gedacht und gehandelt, begonnen bei der gemeinsamen Ideenfindung mit unseren Designern für neue Produkte, bei deren Entwicklung und Fertigung bis hin zu unseren nationalen und internationalen Messe-Auftritten. Eine besondere Herausforderung war daher die Konzeption eines modularen Standkonzeptes, dem man aber nicht ansieht, dass es sich um eine immer wieder verwendbare System-Bauweise handelt. Unsere damaligen Anforderungen haben wir klar formuliert und zusammen mit Isabel Häffner und dem Team von imb troschke in die Realität umgesetzt.

Besondere Herausforderung war nicht nur Materialien von Boden, Wänden, Decke, Raumteilern, Beleuchtung etc. immer wieder zu verwenden, sondern das System auch so flexibel zu gestalten, dass Messe-Auftritte in den unterschiedlichen Marktsegmenten wie Airport Seating, Office und Health Care in gleichbleibender Qualität realisiert werden konnten.

Das Team von imb troschke war für mich immer ein absolut zuverlässiger Partner, mit dem Kusch+Co seinen hohen Marken-Anspruch in der Branche ganz klar ausbauen konnte. Einige Stände waren das Gesprächsthema auf einzelnen Messen. Und auch wenn wir heute nicht mehr zusammenarbeiten, ist eins geblieben: Vertrauen, Offenheit, Freundschaft.“

Im März 1986 findet in Hannover erstmals die CeBIT statt – vier Wochen vor der Industriemesse. Zunächst ist das umstritten, Skeptiker*innen können sich nicht vorstellen, dass eine Messe ohne Industriebezug überhaupt Interesse wecken kann. 2.142 Aussteller nehmen an der CeBIT teil, davon immerhin schon 190 aus dem Bereich der Telekommunikation. Genau diese Branche boomt in den darauffolgenden Jahren und wird zum Kernsegment der Messe. Die CeBIT ist lange Zeit ein Erfolgsmodell. Ursprünglich als „Centrum der Büro- und Informationstechnik“ gegründet, wird das BIT in CeBIT rasch auf Bits und Bytes, Kommunikations- und Informationstechnik bezogen. Nach der Jahrtausendwende wird die Strahlkraft der CeBIT nach und nach stumpf. Die einstige HighTech-Messe verliert Ausstellende und Besucher*innen. Im November 2018 verkünden die Veranstalter das Aus der CeBIT. Eine Ära geht zu Ende. Lange Jahre haben wir unsere Kunden hier betreuen dürfen.

Der Commodore C64 wird 1982 präsentiert. Wir begleiten seine Einführung und die seiner Nachfolger auf Messen wie der CeBIT und der Funkausstellung in Berlin. Das Konzept dieses Messestandes wurde von Wolfgang Balon entworfen und von uns gebaut. Die Basis war ein Raumtragewerk, bestehend aus T-Trägern und Lichtrohren. Wände und Exponateträger waren frei darunter platzierbar. Auf diese Weise wurde eine hohe Flexibilität erreicht und es konnten 20 bis 400 qm bebaut werden.

1985 war die Einführung des neuen FBM Systems flächendeckend abgeschlossen. Vorausgegangen war ein 5 jähriger Prozess der die Bildung einer Arbeitsgruppe aus Grafikern, Technikern, Architekten und Mitarbeiter der FBM im Austausch mit den Ausstellern notwendig gemacht hat. Ziel war eine Reduktion von Bauteilen und die Reduktion von Transportkosten und die Ansprüche der Aussteller abzudecken.

Gleiche Platzierung, gleiche Standflächen und ein starkes Erscheinungsbild für starke Marken. Unter diesem Aspekt wurden von uns robuste, Wiederverwendbare Stände konzipiert, gebaut und bei uns in Mörfelden-Walldorf eingelagert.

Ausstellungslandschaften auf großen Flächen waren unsere Spezialitäten. Mit Agenturen wie der Afi Werbung aus Butzbach oder für forbo flooring GmbH konnten wir große Messestände realisieren und unsere Expertise als Messebaupartner stärken.