Fragility of existence:

21. Oktober 2025

Worte, die wie Glas splittern,
doch getragen werden von Stimmen, die bleiben wollen.

Zwischen Krieg und Ökologie,
zwischen Übersetzung und Unübersetzbarem
liegt der Raum, den die Ukraine öffnet.

Mehr als dreihundert Bücher,
viele Stimmen, eine Haltung:
nicht verstummen.

Man könnte sagen:
Sie bringen ihre Literatur wie ein Pflaster,
wie eine Spur, wie ein Versprechen.

Und vielleicht ist dieser Auftritt nichts anderes
als der Versuch, das Unsichtbare sichtbar zu machen,
das Fehlende auszufüllen,
das Zerbrechliche zu bewahren.

 

Die Ukraine auf der Frankfurter Buchmesse 2025 – Fragility of existence

Die Ukraine tritt in Frankfurt auch 2025 mit einer starken literarischen Präsenz auf. Ihr Nationalstand trägt den Titel „Filling in“ – ein Bild für das Ausfüllen von Leerstellen, für das Schließen von kulturellen Rissen in Zeiten von Krieg und Zerstörung. Mehr als 300 Bücher von rund 38 Verlagen sind dort zu sehen.

Das Motto „Fragility of existence“ zieht sich durch das Programm. Es benennt die Zerbrechlichkeit des Lebens, aber auch die Kraft, diese Erfahrung in Worte zu verwandeln. Literatur wird hier zu einem Raum des Widerstands – nicht martialisch, sondern leise, fragil, beharrlich.

In Podien und Lesungen werden Autor:innen, Übersetzer:innen, Journalist:innen und Literaturwissenschaftler:innen über Themen sprechen, die über den Krieg hinausreichen. Ökologie und Konflikt sind ein Strang des Programms, ebenso die Nuancen der Übersetzung – wie man Worte über Grenzen trägt, wenn die Realität selbst aus den Fugen geraten ist.

Das ukrainische Kultur- und Literaturinstitut, das Goethe-Institut Ukraine sowie weitere Partner gestalten das Programm. Sie zeigen: Die Ukraine wird nicht allein als Kriegsgebiet verstanden, sondern als literarische Nation mit einer lebendigen Gegenwart.

So wird die Frankfurter Buchmesse auch in diesem Jahr zu einem Ort, an dem die Ukraine nicht nur sichtbar ist, sondern hörbar: mit Stimmen, die nicht verstummen, mit Büchern, die bleiben wollen.