Der große Umbruch: Die künftige Bedeutung von Präsenzmessen.

2. Oktober 2020

Für Unternehmen war eine Messeteilnahme eine sinnvolle Investition in Marke und Zielgruppe. Vor allem, weil auf Fachmessen in der Regel etwa die Hälfte des Publikums aus Fachbesuchern bestand: Kunden und solche, die es werden sollten, Branchenkenner, Geschäftspartner, Fachjournalisten. Die maßgeblichen Ziele einer Messebeteiligung waren bisher Kontaktpflege mit Stammkunden, das Gewinnen von Neukunden und die Steigerung der Bekanntheit des eigenen Unternehmens.

Soweit die Vorteile klassischer Fachmessen vor Corona. Aber…
…in Zeiten von Corona – und den in der Folge eingeführten Gesundheitsmaßnahmen zum Wohle aller – gewinnen digitale Branchentreffen mehr und mehr an Bedeutung. Die Konzepte hierfür stecken gleichwohl noch in den Kinderschuhen. Hier muss die Entwicklung, der Wandel vorangetrieben werden, auch weil Marktbeobachter davon ausgehen, dass es eine Rückkehr zu rein auf Präsenz und persönlichem Kontakt basierenden Messen und Fachmessen nicht geben wird. Digitale Formate, wie sie in diesem Jahr von verschiedenen Veranstaltern erarbeitet werden, bieten großes Potential und werden zu Umwälzungen in der Branche führen.

Die Erwartungen der Besucher beziehungsweise Nutzer sind hoch. Sie schätzen einerseits das persönliche Gespräch und möchten andererseits das ganze Programm an Kommunikationsmöglichkeiten rund um die Messe digital zur Verfügung haben. Gerade in Zeiten von Corona. Die Voraussetzungen hierfür sollte der Veranstalter schaffen. Die Zahl der Aussteller, die digitale Tools virtuelle Begegnungen und Matchmaking nutzen, nimmt im Übrigen zu – besonders, wenn Messeauftritt und Messekommunikation komplex konzipiert sind.

Kommunikation und Vernetzung auf allen Ebenen, digital wie analog, ist das Gebot der Stunde. Die Veranstalter von Fachmessen tun gut daran, auf diese Wünsche der Aussteller und Besucher zu reagieren. Ticketregistrierung auch auf der Webseite des Ausstellers – etwa um mehr über die Messebesucher am Stand zu erfahren -, ist da nur eine der möglichen Neuerungen. Digitale Kampagnen, die sich an der Customer Journey orientieren und die vor, während und nach der Messe greifen, eine zweite. Die Nachbereitung einer Fachmesse mit effizienter Erfassung und Analyse relevanter Erkenntnisse – alles unter Wahrung des Datenschutzes -, eine dritte. Der Einbindung von Social Media in das Kommunikationskonzept des Veranstalters dürfte inzwischen bei den meisten Messen eine angemessene Rolle zukommen.

Packen wir’s an!