Die neue Währung: Vertrauen schaffen

20. Juni 2022

Ein Handwerksbetrieb, der zuverlässig und einwandfrei Aufträge ausführt. Geschäftspartner, auf deren Wort man sich verlassen kann. Kunden, die eine ausgeführte Arbeit wertschätzen und pünktlich die Rechnung bezahlen. Mitarbeitende, die bei einem Kundenspezialwunsch flexibel agieren. Menschen, die ein Problem, lösungsorientiert und professionell aus dem Weg räumen: All das schafft Vertrauen.

Vertrauen wiederum ist eine gute, eine belastbare und stabile Währung, denn Beziehungen, die auf ihm basieren, haben Bestand. Wir haben die Bedeutung dieses ideellen Zahlungsmittels erkannt und bieten ihm sogar noch mehr Gelegenheit, seine Kraft zu entfalten. Wir bitten Sie um Ihr Vertrauen in unsere Arbeitsweise –  zum Gelingen gemeinsamer Projekte.

Wir wollen schließlich Dinge auf den Kopf stellen: Das ist unser Ansatz in der Konzeptentwicklung. Unser Ziel: Einen Approach zu finden, der alle Kommunikationswege und deren Möglichkeiten bedenkt. Erst dann wird gewichtet, werden die passenden und relevanten ausgewählt. Wir wollen gemeinsam und vertrauensvoll, im Dialog mit Ihnen ein Markenkonzept für Sie entwickeln. Dabei sind Gedankenspiele unbedingt erwünscht. Sie helfen, eine überraschende, unkonventionelle, vielschichtige und vor allem passgenaue Messearchitektur zu erarbeiten.

Seien Sie sicher, Sie können uns vertrauen, wie wir Ihnen unser Vertrauen schenken.

Messe, Du mußt jetzt stark sein!

13. Juni 2022

Bei einem Sprint geht es darum, eine Strecke in möglichst kurzer Zeit zurückzulegen. Die Sportlerin, die in der Grafik ihre muskulösen Beine genau zu diesem Zweck einsetzt, geht an ihre Grenzen, holt das Beste aus sich und ihrem Organismus heraus. Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit, Koordination und Beweglichkeit hat sie zuvor in vielen Trainingseinheiten gestärkt. Sie hat Grundlagentraining gemacht und ihre Fähigkeiten für ihre Sportart – Leichtathletik – Stück für Stück verbessert. Ihr Ziel: Sprintwettbewerbe und Meisterschaften gewinnen.

Stellen wir uns einen Wettbewerb oder eine Meisterschaft als starke Messe vor. Sie als Messeveranstalter, wir als Messeprofis haben im Vorfeld viel zu tun, um aus diesem Event einen Erfolg zu machen. Uns gefällt der Gedanke, dass Messen nicht mehr sein werden, wie sie einmal waren. Das macht uns keine Angst, sondern beflügelt uns. Hier liegen große Herausforderungen und ebenso große Chancen.

In den Trainingseinheiten vor dem großen Ereignis sollten einige Punkte geklärt werden, die uns wichtig sind:  Eine Messe muss selbst eine starke Marke sein. Die Protagonisten sollten mutig sein und eine Vision haben, die sie konsequent verfolgen. Auch Messen brauchen einen Purpose. Die Veranstalter müssen definieren, wo sie in zwei, drei, fünf Jahren sein wollen. Sie sollten Themen jung, frisch, neu besetzen und hierzu Ideen entwickeln. Eine Messe muss keineswegs immer ästhetisch punkten. Viel wichtiger ist, dass sie ihre Zielgruppe anspricht und Mehrwert bietet.

Wie das geht? Indem Sie als Messeveranstalter Ihren Markenkern klar definieren und dadurch stärken. Mit diesem starken Markenkern können Sie unangestrengt, selbstbewusst und agil auf Kunden zuzugehen. Sie wissen, wie man Orientierung bietet und auf kurzen Wegen Gewünschtes möglich macht. Weil Sie flexibel sind und professionell in der Organisation. Gute Messen vermitteln Wissen und Information, fördern Gespräche und schaffen einen Ort, an dem gut gesetzte Touchpoints helfen, hier Zeit zu sparen, die da intensiveren Gespräche Raum lässt.

So lässt sich ein Wettbewerb gewinnen.

Wer will schon Mittelmaß?

9. Juni 2022

Corona und die Folgen der Pandemie haben uns alle vor große Herausforderungen gestellt. Messen, auf denen Menschen Menschen treffen, sind nur unter Auflagen und mit Beschränkungen möglich. Kein Handschlag, sondern Abstand. Kein Lächeln, sondern Maskenpflicht. Kein Stimmengewirr wie auf einem Basar, sondern eine strikt festgelegte Besucherzahl. All das führt zu Veränderungen, die nachwirken – auch wenn die Pandemie einmal vorbei ist.

Wir nehmen diese Herausforderung an, indem wir sie aktiv gestalten. Wir verändern selbstbestimmt, packen an, finden Lösungen – und zwar ganz im Sinne unserer Kunden. Gemeinsam mit ihnen. Denn wir verfügen über großes Know-how, wenn es um strategische Messeplanung geht. Wir sind Messeprofis, Impulsgeber und Netzwerker. Wir sind Werbeagentur und Messebauer in einem. Die unterschiedlichen Aspekte unserer langjährigen Erfahrung wollen wir Messeveranstaltern zugänglich machen. Als Berater und Sparringspartner. In einer vertrauensvollen Partnerschaft.

Wir beleuchten Trends, konzipieren zeitgemäße Areale und stellen auch digitale Schnittstellen her. Vor allem denken wir Messeauftritte – digital, analog, hybrid – immer wieder neu. In unserer Zusammenarbeit wollen wir Ihre Marke beständig weiterentwickeln, dem fortwährenden Wandel anpassen und dabei alle Kanäle der Messekommunikation bespielen.

Im Rampenlicht

2. Juni 2022

Messen müssen zurück ins Rampenlicht. Die Scheinwerfer müssen wieder auf Themen, Neuheiten, Diskussionen und Begegnungen gerichtet werden. Veranstalter, Aussteller und Messebauer, Händler, Unternehmen und das Publikum brauchen die Show, aber auch die Fachinformationen, über die on und off berichtet wird.

Messen müssen Mut beweisen. Das heißt, Neues auszuprobieren und sich neu zu erfinden. Indem Sie sich als Messeveranstalter mit aktuellen oder zukunftsweisenden Kommunikationswegen befassen, wächst die Gewissheit, in der Branche die Nase vorn zu haben. Ist die Show gut gemacht, ist die Inszenierung der Marke oder des Produkts gelungen, hält sie dem gleißenden Scheinwerferlicht stand. Kein Makel irritiert die Zuschauer, sondern die Show überrascht und begeistert. Ganz gleich, ob sie einer realen Bühne oder im virtuellen Raum präsentiert wird.

Doch das ist nicht alles. Für Sie als Messeveranstalter aber auch für Ihre Kunden muss die Show sich rechnen. Unternehmen wie Messen müssen wirtschaftlich arbeiten, das heißt Ertrag bringen und rentabel sein.

Mit frischen Ideen und einem klugen Restart kehren Sie ins Rampenlicht zurück. Wir sind an Ihrer Seite!

digital_brandspaces

30. Mai 2022

Wir haben einen Ansatz für dieses Eintauchen in die Zukunft entwickelt und sind uns darüber im Klaren, dass er nur ein erster Schritt sein kann. Wir haben die Erkenntnis gewonnen, dass der Wandel der Event- und Messebranche neues Denken und Handeln erfordert. Also werden viele weitere Schritte folgen. Das Produkt, mit dem wir gemeinsam mit Ihnen in die Zukunft eintauchen wollen, haben wir digital_brandspaces genannt. Stellen Sie sich diese Spaces als digitale Markenräume vor, die für individuelle, datengetriebene Kampagnen und strategisches digitales Brandbuilding genutzt werden können. Im Virtuellen verortet, garantieren sie die uneingeschränkte Erreichbarkeit für Ihre Zielgruppe. Jederzeit, an jedem Ort der Welt, mit jedem elektronischen Device.

Das halten wir für eine Riesenchance, die es zu nutzen gilt.  Kurz und knapp erklärt, werden die Touchpoints Ihrer Marke, Ihrer Leistung, Ihres Produktes, Ihrer Messe in eben diesen virtuellen Markenraum übertragen und für die User nutzbar gemacht: Media, Data and Tech. Die beste Kombi, die zu haben ist, um zeitgemäß zu kommunizieren. Schließlich ist unser Ziel das gleiche wie auf einer echten, einer Präsenzveranstaltung: Wir wollen perfekte Interaktion und optimales Matchmaking.

Wir wollen Reichweite generieren, um in aller Ruhe Face-to-Face-Gespräche zu führen. Die Lösung heißt für uns nicht entweder analog oder virtuell. Die Lösung heißt hybrid. Das ist unsere Zukunft.

Mehrwert Messe!

23. Mai 2022

Das wahre Leben macht die besten Grafiken und es lässt sich so unglaublich darin eintauchen.

Real life: Das ist es, es was Messen ausmacht. Alle Sinne werden angesprochen: Sehen, hören, riechen, tasten, schmecken. Wer sich morgens in diesen unruhigen, lauten, trubeligen, aber auch mitreißenden Flow begibt, weiß nicht, welche neuen Projekte, Ideen oder Kontakte er oder sie abends mit nach Hause nimmt. Kein Videocall, kein Onlineseminar kann das ersetzen. Genauso wenig wie das Gefühl, wichtig zu sein oder anerkannt, gemocht zu werden, ein geschätzter Geschäftspartner oder umworbener Kunde zu sein.

Sie als Messeveranstalter wissen das alles und danach richten Sie Ihre Messe aus. Sie schaffen attraktive Touchpoints und die perfekte Umgebung für Matchmaking.

Und doch spüren auch Sie, dass es an der Zeit ist, diesen großartigen realen Raum zu erweitern. Möglichkeiten zu schaffen, die es Ausstellern und Kunden, Besuchern, Fachpublikum, Journalisten und Verbandsvertretern erleichtern, auf neue, aber weiterhin emotionale Weise in Kontakt zu kommen. Unsere digital_brandspaces sind dafür wie gemacht.

Die Erfindung der Zukunft beginnt jetzt. Sagen Sie uns, wie Sie sich die Ihre vorstellen.  Wollen Sie Neudenker sein? Analog und digital? Welche Debatten möchten Sie anregen, welche führen? Welchen gesellschaftlichen Beitrag wollen Sie leisten?

Lassen Sie uns sprechen. Live und in Farbe!

It’s showtime!

19. Mai 2022

Sie wissen um die Strahlkraft einer erfolgreichen Messe. Sie sind Branchenexperte und Profi. Aber ist Ihre Show heute noch so begehrt, hip und trendy wie gestern oder vorgestern? Was wollen sie anders machen, um Ihrer Messe morgen oder übermorgen wieder die ganz große Bühne zu geben? Haben Sie ihn drauf, den Auftritt, über den die ganze Stadt, die ganze Branche spricht?

Beweglich, anpassungsfähig, ausgeschlafen und vor allem agil lassen sich die aktuellen Herausforderungen annehmen. Die wiederum bestehen darin, neue Kommunikationsprozesse, Strukturen, Abläufe zu entwickeln und in die Tat umzusetzen. Auf jeden Fall braucht es eine klare, offene und ehrliche Kommunikation, die die Herausforderungen nennt und geeignete Lösungen anbietet. Sie darf sich nicht auf einige wenige Auserwählte beschränken, sondern muss breit angelegt sein, um möglichst viele Aussteller zu erreichen. Der Grund: So gelingt es, einer Messe wieder Leben einzuhauchen. Schließlich ist eine Messe ein wichtiger, ja systemrelevanter Begegnungsort und damit Touchpoint.

Die ganze Messebranche ist im Wandel. Als Messeveranstalter sind Sie eine Hauptfigur in diesem Transformations-Spektakel. Packen Sie die Gelegenheit beim Schopf, den Wandel zu nutzen. Ihn aktiv zu Ihren Gunsten zu gestalten.

Haben Sie dafür die richtigen Partner? Als Agentur und Messeprofis haben wir den Wandel im Blick und Ihren Erfolg im Fokus. Denn Ihr Erfolg ist der unsere.

Gedankenexperimente

23. September 2021

Digital ist nicht analog. Was das für Perspektiven ergibt! Eine Bewusstseinserweiterung geradezu im Wortsinn. Jede Form von Parallelwelt ist möglich. Ein, zwei Klicks und schon ist man drin im schönsten Abenteuer, in einer fantasievollen Lernwelt, in der Digital Brandspace.

Beim Gaming zum Beispiel versinkt mancher Spieler in seinem ganz eigenen Universum, einem, das mit seinem Leben, seinem Alltag wahrscheinlich nicht viel gemein hat. Die analoge Realität verschwindet, die digitale wird echt. Dieses eigene Universum muss kein einsames sein, denn Gaming funktioniert mit anderen Gamern. Räumliche Wahrnehmung, Orientierung, strategisches Denken werden trainiert. Cooles Konzept eigentlich. Erinnert an die Idee des „brain in a vat“, des Gehirns in einer Nährlösung, verbunden mit einem Computerprogramm. Ein Bewusstsein also, das ohne Körper auskommt und all seine Erfahrungen virtuell macht – aber gleichermaßen intensiv und dicht.

Was ist dann wahr, was Fantasie? Ist es überhaupt notwendig zu unterscheiden? Warum? Und wer entscheidet das? Ja, wir stellen Ihnen und uns provokative Fragen, weil wir Digital Brand Spaces entwickeln und mehr haben wollen als die Oberfläche. Wir wollen Tiefe, Intensität. Wir wollen wissen, wie er zustande kommt, der unwiderstehliche Sog ins Game, ins Digitale.

Wohl wissend, dass auch Computerspiele nicht nur gute Seiten haben, finden wir: Über den Tellerrand schauen und eine Spur am Thema vorbei nachdenken, bringt sagenhafte neue Inputs. Sonst bleibt ja alles beim Alten.

Wollen Sie Teil haben an unseren Erkenntnissen? Dann hier zwei Tipps:

digital_brandspaces by imb-troschke

Wikipedia-Beitrag „Ludologie“

PS Wussten Sie eigentlich, dass Comics Mitte des vergangenen Jahrhunderts als Schundliteratur verpönt waren, weil man schädliche Wirkungen auf Kinder und Jugendliche unterstellte? Kann man sich heutzutage nicht mehr vorstellen. Comics sind Kunst.

„digital_brandspaces passen wie ein Massanzug“

21. September 2021

Im September 2021 stellt imb troschke digital_brandspaces vor: eine Plattform zur digitalen Präsentation von Markenräumen, mit Schnittstellen für virtuelle Veranstaltungen und mit interaktiven Bereichen.

Während die Messebranche sich auf den Re:start der Messen im Herbst vorbereitet, berichtet Andrea Walburg, Inhaberin und Geschäftsführerin von imb troschke, welche neuen Ideen sie in der Corona-Pandemie entwickelt hat und welchen Beitrag ihr Unternehmen zur digitalen Transformation von Messen und Messeauftritten leisten wird.

#Frau Walburg, die Pandemie hat die Messe- und Eventbranche gebeutelt wie wenige andere Wirtschaftsbereiche. Nahezu alle Präsenzmessen sind im vergangenen Jahr abgesagt worden, in diesem Jahr sieht es nur wenig besser aus. Welche Lehren ziehen Sie aus den zurückliegenden Monaten?

Andrea Walburg: Messen finden langsam wieder statt. Ich erwarte, dass diese Zeit des Neuanfangs sehr spannend werden wird, weil als wir nicht einfach in die Zeit vor März 2020 zurückkehren können. Vieles hat sich fundamental und nachhaltig verändert. Einiges ist unwichtig geworden. Die Fragen lauten deshalb: Welche innovativen Dienstleistungen brauchen wir nun als Ergänzung zu einem Messeauftritt? Wie schaffen wir über Präsenzmessen hinaus, aber in deren Umfeld Mehrwert für Unternehmen und Kunden?

In der Pandemie habe ich begonnen bisherige Erfahrungen, Visionen und Ideen neu zu gewichten – und zum Teil rigoros auszusortieren. Ich habe Antworten gesucht auf die Fragen: Auf was könnten wir in der Zukunft verzichten? Was wäre eine Bereicherung? Wie haben sich andere Branchen transformiert? Lässt sich deren Wandel auf die Messebranche übertragen – und vor allem: wie? Bald war mir klar: All diese Fragen werden uns nicht nur heute, sondern auch in der Zukunft immer wieder beschäftigen. Wir sind am Beginn einer Transformation, die nicht einfach irgendwann abgeschlossen sein wird. Stetiger Wandel und die Fähigkeit sich anzupassen, den Wandel zu gestalten, sind die große Herausforderung, vor der wir stehen.

#Sie sprechen davon, dass Messen sich verändern werden. Davon ist in der Messebranche in den vergangenen Jahren nun aber recht oft die Rede gewesen. Erklären Sie uns doch mal, was an der Transformation, die Sie nun ansprechen, neu ist.

Andrea Walburg: Messe ist Kommunikation. Messe bedeutet Reizüberflutung. Messen sind Marktplätze. Messen bieten Orientierung im Markt.

#Das ist jetzt nicht gerade neu.

Andrea Walburg (lacht): Die Messe der Zukunft wird komplexer, weil der Anspruch an eine Messe sich verändert hat. Den Unternehmen sind über die Vorstellung hinaus: „Machen wir mal einen Messestand, haben wir ja immer gemacht.“. Und dann stellt man zwei Mitarbeiter ab, die gelangweilt am Stand stehen und auf interessierte Kunden warten. Unternehmen wollen mehr: Reichweite und Leads sind längst zu neuen Währungen geworden.

Genau deshalb müssen wir dringend Platz schaffen für neue Technologien und neue Kommunikationsformen. Um Messen wieder ihren hohen Stellenwert zurückzugeben, ohne den Status Quo von einst anzustreben. Schließlich braucht Handel Orientierung und Messen brauchen neue Spielräume.

Damit wir uns nicht falsch verstehen: das persönliche Gespräch bleibt Dreh- und Angelpunkt. Aber Vernetzung und Kontaktaufnahme können digital erfolgen. Digitale Touchpoints entstehen seit einigen Jahren in einer enormen Vielfalt, aber zu beliebig.

#Und da kommen die Digital Brandspaces ins Spiel?

Andrea Walburg: Ja, genau. Das ist unser neues Angebot an unsere Kunden und solche, die es werden wollen. Von den digitalen Markenräumen, wie wir sie schaffen, profitieren die Unternehmen und deren Kunden enorm. In den digital_brandspaces werden wir Themen, Produktneuheiten und Veranstaltungen zusammenführen – und zwar ganz und gar individuell auf die Bedürfnisse eines Kunden abgestimmt. Die digital_brandspaces passen damit zu einem Unternehmen wie ein Maßanzug. Im Lockdown kam mir die Idee, die verschiedenen Marketing-Tools eines Unternehmens zu einer Einheit, also zu einer wirklichen Einheit, zusammenzuführen. Messe, digitale Plattformen und Webseiten: alles in einem. Das ist nutzerfreundlich. Hier findet ein Besucher alles, was er braucht: Von Informationen zu Messen über Ansprechpartner bis hin zu Webinaren: alles da. Von der Produktinformation bis hin zu wichtigem Knowhow: jederzeit abrufbar. Übersichtlich aufbereitet und immer auf dem neuesten Stand. Das ist Mehrwert, der eine Messe optimal ergänzt.

Wissen Sie, Marken sind wie Menschen. Sie haben Persönlichkeit, Charakter, Werte. Sie erzählen Geschichten und haben Geschichte. Und genau wie Menschen drücken sich Marken auf vielfältige Weise aus. Mit Logos, Farben, Slogans und Markenräumen wollen Unternehmen ihre immer anspruchsvoller werdenden Kunden erreichen. Durch die Entwicklung innovativer, markengebundener Räume und Erlebnisse, wie wir sie anbieten, sichern Marken ihre Relevanz. Das Prinzip des Markenraums, ganz gleich ob analog oder digital, ist für sich genommen zwar kein neues Konzept. Was den Ansatz der digital_brandspaces aber so überaus interessant und zeitgemäß macht, ist die gelungene Verknüpfung und die enorme Bandbreite aktueller, einzigartiger Anwendungen.

 

Digital Brand Spaces

24. August 2021

Das persönliche Gespräch zwischen und das physische Zusammentreffen von Menschen ist und bleibt der zentrale Baustein der Kommunikation, selbst wenn Geschäfte heutzutage nur noch selten per Handschlag besiegelt werden. Im Gespräch von Angesicht zu Angesicht passiert so viel mehr als der Austausch von Worten. Und doch haben die Erfahrungen im zurückliegenden Jahr gezeigt, dass es möglich ist, digital angemessen miteinander zu kommunizieren und Kommunikationsebenen zu generieren, indem dynamische Inhalte eingebunden werden. Essenzielle Vorbedingung: Der Raum, in dem die Begegnung stattfindet, muss erfahrbar und intuitiv zu begreifen sein. Er muss die Sinne ansprechen, wie ein Markenraum auf einer Messe die Sinne anspricht – mit künstlerischen, technischen, medialen und szenografischen Elementen. Licht, Installationen, Tanz und Choreografien können die digitalen Inszenierungen kreativ ergänzen. So entsteht ein spannender Markenraum, dem es gelingt, die Besucher zu überraschen und zu fesseln. Anders als der reale Raum, kann sich der digitale den Naturgesetzen entziehen. Das bedeutet Unlogisches, Ambivalenz und die Erweiterung des Raums um neue Bedeutungswelten sind möglich, vielleicht sogar gewünscht.

Und das Beste: The Digital Brandspace is always on. 🙂

Digitale Markenführung

10. August 2021

Wie setzt man eine Marke ins Digitale um? Wie weckt man Neugier und Aufmerksamkeit? Die Aufmerksamkeitsspanne von Menschen ist schließlich kurz, vor allem im Digitalen. Wird ein Nutzer nicht schnell zufriedengestellt, wird seine Aufmerksamkeit nicht gefesselt, scrollt er weiter. Wer braucht schon ausufernde Abhandlungen? Informationen müssen schnell auf den Punkt kommen und dürfen keine Zeitdiebe sein.

Was also bedeutet das alles konkret?

# Kreativität ja, aber visuell darf es nicht zu komplex sein. Die Farben müssen der Corporate Identity entsprechen.

# Inhalt und Informationen und Produkte müssen dem Kunden gut vermittelt werden. Er muss sehen, warum sie wertvoll sind.

#Digital Branding ist Identität, Sichtbarkeit und Glaubwürdigkeit.

# Social Media kann die wohlklingende Stimme der Marke sein.

# Touchpoints machen eine Marke sichtbar. Das gelingt mit digitale Anzeigen, Suchmaschinenoptimierung, einer gelungenen digitalen Präsentation und vielem mehr.

# Digitales Marketing ist, was du tust.

# Digitale Markenführung ist, was Du bist.

Wendepunkte

26. Juli 2021

Seit mehr als einem Jahr ist alles anders und dieses neue Normal hat die Bedürfnisse, vielleicht auch die Ansprüche der Menschen verändert. Vieles ist ins Digitale verlegt: Wir arbeiten im Homeoffice, Meetings und Hauptversammlungen  finden per Video- und Webkonferenzen statt. Auch die Messe- und Eventbranche, deren Kern die physische Begegnung von Menschen ist, entwickelt digitale Projekte – mal mehr, mal weniger erfolgreich. Kunden rücken nun noch stärker in den Fokus als es zuvor der Fall war. Es geht nicht darum, viele Kunden an einigen wenigen Messetagen bestmöglich zu erreichen, sondern es geht darum, jeden einzelnen von ihnen mit seinen individuellen Bedürfnissen anzusprechen.

Die Pandemie hat uns vor Augen geführt, in welchem Überfluss wir vorher gelebt haben. Es gab von allem Zuviel: zu viele Reisen, zu viele Termine, zu viel individueller Konsum. Dass Fahrt mit Vollgas keine Zukunft hat, war wohl den meisten bewusst. Nur war es dem Einzelnen nicht möglich, das Tempo zu verlangsamen und anzuhalten, wenn es sonst keiner tut. Dann kam Corona und die Vollbremsung. Haben wir jetzt begriffen, dass es auch anders, langsamer, bewusster geht? Haben wir gelernt, dass wir die Möglichkeiten und die Kraft haben, die Ressourcen zu schonen, über die der Planet und auch wir selbst verfügen? Wollen wir die Coronapandemie zum Wendepunkt machen, Entschleunigung als Chance für etwas Neues begreifen und Verantwortung für Mensch, Natur und Umwelt übernehmen?

Messen sind tot! Sind sie das?

18. Mai 2021

Durch Corona liegt die gesamte Messe- und klassische Eventwirtschaft am Boden. Messe- und Eventveranstalter sowie die Dienstleistungsbetriebe in und rund um die Veranstaltungswirtschaft kämpfen um ihre Existenz oder haben den Kampf bereits verloren. Alle? Nein, alle nicht, nur die, die sich nicht rechtzeitig mit der Digitalisierung, ihren durchaus absehbaren Folgen und ihren
Möglichkeiten für das Messe- und Eventgeschäft veränderungsoffen auseinandergesetzt haben.
Eigentlich hat Corona auch in diesen Branchen den Prozess der Digitalisierung nur beschleunigt. Zwar werden die Digitalisierung und der dadurch bedingte technologische Wandel seit gut 10 Jahren quer durch alle Branchen, Arbeits- und Lebensbereiche thematisiert, aber erst die Pandemie hat in der Breite die etablierten Prozesse, Routinen und Formate aufgebrochen. Denn diese waren in Folge
schlicht nicht mehr möglich oder wurden im Veranstaltungsbereich trotz zum Teil durchaus findiger Hygienekonzepte aussteller- und/oder besucherseitig nicht mehr angenommen.

Digitale Tools und Formate schossen 2020 als virtuelle Substitution bisher physischer Formate aus
dem Boden. Kundenbesuche wurden durch Videokonferenzen ersetzt, Seminare durch Internetkurse, Messen und Events durch Veranstaltungen in virtuellen Räumen. Und siehe da, plötzlich war Vertriebsarbeit auch ohne Geschäftsreisen möglich, Produkte konnten erfolgreich über Internetkanäle gelauncht und verkauft werden, Branding und Kommunikation funktionierten über
Social Media Channels weiter.

Wird sich das alles wieder ändern, wenn wir Corona einmal hinter uns haben?

Nun, von Messeveranstaltern hört und sieht man dazu bisher wenig. Viele meinen offensichtlich, es wird wieder alles, wie es einmal war. Denn derzeit abgesagte Messen werden nicht erkennbar anders konzipiert, sondern lediglich verschoben, sollen 2022 oder später – je nach Veranstaltungszyklus – stattfinden – nur eben um Hygienekonzepte ergänzt. Innovative Messekonzepte, die den bisherigen
Veränderungen und neuen digitalen Möglichkeiten Rechnung tragen, sind schwer zu finden. Weiter warten, statt weiterdenken, scheint die Parole zu sein. Dabei ist auf Seiten der ausstellenden bzw. Event-veranstaltenden Unternehmen längst klar, dass sie auch in Zukunft – Corona hin, Corona her – die gut funktionierenden und häufig deutlich effizienteren digitalen Methoden und Lösungen
beibehalten werden – auch weil ihre Kunden und Geschäftspartner das mittlerweile durchaus goutieren.

Im Klartext heißt das: klassische Veranstaltungen in physischer Reinform wird es kaum noch geben.
Sie werden bestenfalls zu sog. hybriden Formate migrieren, d.h. zu einer Kombination aus physischen und virtuellen Elementen und damit auch zu einer Addition der jeweiligen Vorteile: Digital bringt Reichweite, örtliche Unabhängigkeit, inhaltliche Flexibilität, globale 24/7/365-Verfügbarkeit, physische Präsenzen haben ihre Vorzüge bei haptischem Erleben, Beziehungspflege und
Branchenüberblick – aber eben nur für die kurze Dauer von wenigen Veranstaltungstagen.
Präsenzteile müssten zukünftig über die digitalen Kanäle und Plattformen über den gesamten Vermarktungsprozess ergänzt werden. Die Zukunft wird – weit über bloße Hygienekonzepte und ergänzende digital laufende Vortragsprogramme hinausgehend – in integrierten Gesamtlösungen liegen, die bisher separierte Vermarktungskanäle miteinander verzahnen und geeignet sind,
Produkte und Dienstleistungen ohne Medien- oder Content-Brüche über alle Phasen synergetisch zu vermarkten. Darauf müssen / müssten sich Messeveranstalter längst einstellen und Konzepte entwickeln, wie sie die Präsenzphasen einer Veranstaltung mit der Vertriebsarbeit der Aussteller bereits im Vorfeld verlinken und wie sie die Ergebnisse der Präsenzphase verlustfrei in die nachfolgende
Vermarktungsprozesse der Messeteilnehmer überführen können. Klar ist damit aber auch, dass die großen, riesigen Infrastrukturen von Messegesellschaften, wie beispielsweise in Hannover oder Frankfurt kaum mehr zu füllen sein werden. Was dann auch ein Problem der öffentlichen Hand ist, denn gerade die großen Locations sind meist in kommunaler Hand und damit Steuer-finanziert.

Wie sieht es bei den Messe-/Eventdienstleistern aus?

Kurz gesagt, liegt diese Branche mittlerweile umfänglich am Boden, egal ob Messebau, Veranstaltungstechnik, Hostessenservice, Catering oder Mietmöbel, bis hin zum Hotel- und Gaststättengewerbe, die vor Corona mit zum Teil horrenden Preisgestaltungen zu Messezeiten Besucher und Aussteller gleichermaßen abkassiert und damit auch schon früher dazu beigetragen haben, dass Besucher ihre Verweildauer auf Messen und ausstellende Unternehmen die Zahl ihrer Standdienstmitarbeiter*innen so weit als möglich reduziert hatten.
Bei den Messe- und Event-Dienstleistern ist die Priorität derzeit, Corona wirtschaftlich zu überleben, egal wie und womit. Doch was kommt danach, wenn es Messen und Präsenzveranstaltungen nicht mehr in früherem Umfang geben wird? Wenn von den Kunden in verstärktem Maße hybrid integrierte Lösungen verlangt werden?

Bei dieser Frage muss auf Seiten der Auftraggeber von Dienstleistern zwischen großen und klein- / mittelständischen Unternehmen (KMU) differenziert werden. Die großen Unternehmen, die auf Leitmessen vor 2020 durchaus in Messestände mit Tausend und mehr Quadratmetern Millionen investiert hatten, sind in der Pandemiezeit im Bereich virtueller Formate und digitaler Tools sehr
aktiv gewesen, haben z.B. rechtlich vorgeschriebene Hauptversammlungen oder Bilanzpressekonferenzen digital veranstaltet, haben interne Ressourcen besonders im IT-Bereich aufgebaut, vom Personal bis hin zu eigenen Aufnahmestudios. Sie haben zwischenzeitlich virtuelle Großveranstaltungen bis hin zu eigenen Eventplattformen realisiert. Sie haben zukünftig entsprechend hohe Ansprüche an externe Dienstleister oder sie machen es gleich selbst. Der klassische Messebauer wird diesen Anforderungen nicht mehr gerecht werden und Großkunden verlieren.

Die KMU, früher im Schnitt mit 40 bis vielleicht 200 Quadratmetern auf Messen ausstellend, hinken der digitalen Entwicklung im Vermarktungsbereich und der virtuellen Veranstaltungswelt oft noch gravierend hinterher. Das hat einerseits zu tun mit nicht vorhandener einschlägiger Fachkompetenz im eigenen Haus (viele habe ja noch nicht einmal eine eigene Marketingabteilung), andererseits mit Kostenaversion und krisen-abwartendem Verhalten. Diese Unternehmen haben dementsprechend
auch schlechte Aussichten, sich bei der zukünftigen hybriden Veranstaltungswelt noch signifikant präsentieren zu können. Sie werden wohl auch in Zukunft noch klassische Veranstaltungen beschicken, um überhaupt noch präsent zu sein. Hier hat dann auch der klassische Messebauer auf niedrigerem Geschäftsvolumen noch Kunden.

Und die KMU, welche die Zeichen der Veränderung erkannt haben und bereits virtuelle Veranstaltungen durchführen? Sie erwerben in der Regel Softwarelizenzen für die Nutzung im Markt mittlerweile mannigfaltig erhältlicher virtueller Eventtools, auf denen sie weitgehend standardisierte Auftritte umsetzen. Mehr werden sie sich wohl auch in Zukunft nicht leisten wollen oder können.
Denn wer meint, digitale Veranstaltungen sparen Aufwand und Kosten, der irrt. Das Gegenteil ist der Fall, zumindest wenn man anspruchsvolle Lösungen will, die technisch sicher laufen, einen visuell eigenständigen Markenauftritt ermöglichen, Content attraktiv darbieten lassen und Teilnehmer*innen / Besucher*innen faszinieren können. Da braucht es dann schon einmal für eine
„simple“ Pressekonferenz oder Podiumsdiskussion einen im Vergleich zu früher ungleich höheren Aufwand, v.a. ein ausgefeiltes Techniksetting mit sicherheitsbedingt redundantem Equipment und einem Technikteam von 10, 20, 30 oder mehr Leuten – oder eben einen externen Dienstleister, der das auf die Beine und zur Verfügung stellen kann, dann aber auch entsprechenden Invest bedeutet.
Klassische Messebauunternehmen, die in diesem Geschäft mitspielen wollen, werden das aus eigener Kraft nicht mehr hinbekommen (von der Nichtverfügbarkeit entsprechender IT-Experten am Arbeitsmarkt ganz abgesehen), sie müssen dringend entsprechende IT-Dienstleister als Kooperationspartner an sich binden. Oder sie werden zum Zulieferer für Full-Service-Agenturen oder
Teil eines Agentur-Networks. Dritte Option ist, sie begnügen sich zukünftig mit den wenigeren und kleineren klassischen Projekten und werden dann ihr Unternehmen wohl auch entsprechend herunter skalieren müssen.

Eine weitere Entwicklung lässt sich bei (größeren) Unternehmen auch strukturell bereits klar erkennen: Silodenken wird abgeschafft, Schnittstellen abgebaut, Prozesse agil beschleunigt, Lieferanten noch stärker gebündelt. Das Zusammenwachsen der Medienkanäle, der digitalen und der realen Welt wird auch in den Unternehmen strukturell vollzogen. So werden bisher im Marketingbereich
getrennte Fachfunktionen, wie eine Messe-/ Eventabteilung oder eine Werbeabteilung oder eine Designabteilung oder eine Pressestelle etc. zu einer Gesamtabteilung Corporate Marketing, Corporate Brand Communications oder ähnlich tituliert zusammengefasst und meist vorstandsnah im Unternehmen verankert. Eine weitere Herausforderung für die Messe- und Eventdienstleister, denn damit ändern sich weitere ihrer bisherigen Rahmenbedingungen. Ansprechpartner und Verantwortungsbereiche bei ihren Kunden ändern sich, eingefahrene Kundenbeziehungen brechen auf und es werden durch die strukturelle Integration auf Kundenseite statt fachspezifischer Inselkonzepte verstärkt holistische Lösungen gefordert werden.

Wie werden sich die Messe- und Eventdienstleister darauf einstellen?

Fazit: Klassische Messen und Events werden nicht sterben, aber auch nicht mehr in ehemaliger Anzahl, Größe, physischer Aussteller- und Besuchermenge stattfinden. Digitale Tools und virtuelle Formate sind etabliert und werden bleiben. Daher gilt es, beide Welten synergetisch entlang des gesamten Vermarktungszyklus von Produkten und Dienstleistungen zu intelligenten hybriden Konzepten zu
kombinieren. Damit brauchen auch Corona-überlebende Messe- und Eventdienstleister veränderte Geschäftsmodelle und innovative Konzepte, wenn sie sich in Zukunft nicht mit weniger Geschäft abfinden wollen.

Prof. Ralph E. Hartleben

Prof. Hartleben ist wissenschaftlicher Leiter des Digitalen InnovationsLabors der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden in Neumarkt sowie Inhaber und Geschäftsführer des IRKUInstituts (IRKU GmbH & Co.KG, Schwabach) und unterstützt Unternehmen dabei, effizientere und wirksamere Markenstrategien, Marketingkonzepte, Kommunikationsauftritte und
Messebeteiligungen zu realisieren. Er ist weiterhin Sprecher des Branchenübergreifenden Messetreffs der Industrie (BÜM) und Mitglied in ThinkTanks mit den Verbänden FAMAB und AUMA

Jeder Mensch…

11. Mai 2021

Es ist ein kleines Büchlein, Ferdinand von Schirachs Jeder Mensch. Aber es enthält vieles, über das sich nachzudenken lohnt: Der Schriftsteller und Strafverteidiger von Schirach hat unsere Welt des 21. Jahrhunderts unter dem Aspekt der Grundrechte betrachtet. In seinem Manifest – nichts anderes ist Jeder Mensch – kommt von Schirach zu dem Schluss, dass frühere Menschenrechtserklärungen die Vision einer besseren Gesellschaft enthielten. Damit die Charta der Grundrechte der Europäischen Union dies ebenfalls leistet, muss sie um sechs Grundrechte erweitert werden.

Zum Hintergrund: Die Charta der europäischen Grundrechte trat 2009 als Teil des Vertrags von Lissabon in Kraft, war aber bereits lange Jahre zuvor im Rahmen einer gemeinsamen europäische Verfassung geplant. Diese EU-Verfassung wurde von den Bürgern Frankreichs und den Niederlanden in Volksabstimmungen abgelehnt. Nach einer Denkpause einigte man sich auf einen Reformvertrag, der schließlich am 1. Dezember 2009 in Kraft trat.

Bereits 1999 war ein Europäischer Konvent eingesetzt worden, mit dem klaren Auftrag, einen Entwurf der Charta zu entwickeln. Am 2. Oktober 2000 lag dieser vor. Das ist nun 21 Jahre her.

Ließ sich damals schon absehen, in welchem Ausmaß Digitalisierung, Künstliche Intelligenz, Klimawandel und ausufernde Globalisierung unser aller Leben beeinflussen würden? Hätte sich jemand vorstellen können, dass demokratisch gewählte, politische Führer der westlichen Welt Lügengeschichten – Fake News – über ein Medium wie Twitter in der ganzen Welt verbreiten könnten? War vorstellbar, dass (fast) jeder und jede mit einem Smartphone ausgestattet, Tag und Nacht Zugang in das World Wide Web haben würde, dass Kryptowährungen entstehen könnten? Das sind alles revolutionäre Entwicklungen, die in den Grundrechten nur unzureichend abgebildet werden.

Von Schirach und sein Mitstreiter, der Jurist und Aktivist Bijan Moini, jedenfalls sind der Auffassung, dass die Grundrechtscharta der Europäischen Union einer Aktualisierung bedarf, um eine Vision, eine Utopie zu sein. Wir sollten zumindest darüber nachdenken, ob wir Grundrechte brauchen, die unsere digitale Selbstbestimmung stärker in den Blick nehmen. Unsere Daten sind in der digitalen Welt Ware und Währung geworden. Wer schützt uns wie vor Missbrauch? Brauchen wir Grundrechte, die sicherstellen, dass wir, aber vor allem die Generationen, die nach uns kommen, in einer intakten, gesunden und geschützten Umwelt leben. Ist es ein Grundrecht, dass Regierende die Wahrheit sagen und uns nicht belügen?

Wie gesagt, es lohnt sich, darüber nachzudenken.

 

Artikel 1 – Umwelt

Jeder Mensch hat das Recht, in einer gesunden und geschützten Umwelt zu leben.

 

Artikel 2 – Digitale Selbstbestimmung

Jeder Mensch hat das Recht auf digitale Selbstbestimmung. Die Ausforschung oder Manipulation von Menschen ist verboten.

 

Artikel 3 – Künstliche Intelligenz

Jeder Mensch hat das Recht, dass ihn belastende Algorithmen transparent, überprüfbar und fair sind. Wesentliche Entscheidungen muss ein Mensch treffen.

 

Artikel 4 – Wahrheit

Jeder Mensch hat das Recht, dass Äußerungen von Amtsträgern der Wahrheit entsprechen.

 

Artikel 5 – Globalisierung

Jeder Mensch hat das Recht, dass ihm nur solche Waren und Dienstleistungen angeboten werden, die unter Wahrung der universellen Menschenrechte hergestellt und erbracht werden.

 

Artikel 6 – Grundrechtsklage

Jeder Mensch kann wegen systematischer Verletzungen dieser Charta Grundrechtsklage vor den Europäischen Gerichten erheben.

 

Charta der Grundrechte der Europäischen Union: https://www.europarl.europa.eu/charter/pdf/text_de.pdf

Ferdinand von Schirach, Jeder Mensch, München, April 2021

Jeder Mensch ist erschienen im Luchterhand Verlag: Bestellen Sie hier Ihr Exemplar

Neues Standardwerk zu Eventpsychologie erschienen

17. Dezember 2020

Steffen Ronft, Dozent für Marketing und Psychologie an der SRH Mobile University sowie an weiteren Hochschulen und Weiterbildungsstätten, hat ein Grundlagenwerk zur Eventpsychologie herausgegeben. Darin finden sich Grundlagen und Konzepte zu eben diesem Thema. imb troschke, internationaler Dienstleister für Messearchitektur und Messemanagement, rundet das Standardwerk in einem Beitrag von 30 Experten mit dem Titel „Dreidimensionale Kommunikation durch Messearchitektur“ ab. „Uns war wichtig, die Praxisperspektive einzubringen, indem wir einzelne Aspekte der Eventpsychologie auf die Messebranche anwenden und aus unserer Sicht beleuchten“, sagt Andrea Walburg, Geschäftsführerin von imb troschke. Sie ist – gemeinsam mit Anna-Lena Heukrodt und Elke Kaltenschnee – Autorin des Beitrags.

Die Psychologie ist eine Wissenschaft, die sich mit menschlichem Verhalten beschäftigt. Von dieser Disziplin kann auch die Eventbranche profitieren. Das Buch Eventpsychologie zeigt auf, wie sich Events mithilfe von Erkenntnissen aus der Psychologie optimieren lassen. Neben Grundlagen und einem Überblick über den aktuellen Stand der Forschung bietet das Werk einen Einblick in Spezialthemen wie Multisensorik und Wahrnehmung, Kommunikation, Sicherheit bei Veranstaltungen, Emotionsmessung und Networking. Zudem wird untersucht, welche Eventformate sich für spezielle Themenbereiche eignen und worin die besonderen Herausforderungen für Eventmanager bestehen. Mehr als 40 renommierte Autorinnen und Autoren schildern sowohl wissenschaftliche Erkenntnisse als auch die praktische Umsetzung. Das Buch liefert wichtige psychologische Erkenntnisse alle, die mit gelungenen Veranstaltungen erfolgreich sein möchten.

Produktseite (Bestellung Hardcover & eBook): https://bit.ly/2Uoq7nA

ISBN (Print): 978-3-658-28887-7

ISBN (eBook): 978-3-658-28888-4

DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-28888-4

 

Hybride Events: Die Verbindung von Mensch und Technologie

17. November 2020

Wie sollten Messe- und Veranstaltungsformate aussehen, die Technik und Mensch, Analog und Digital, On- und Offline sinnvoll miteinander vereint? Wie gelingt es, die Aufmerksamkeit der Besucher respektive Nutzer zu wecken und vor allem zu halten? Wer hybride Veranstaltungen anbietet, muss die Bedürfnisse der Beteiligten kennen und entsprechende Angebote machen. Die Corona-Krise hat den rasanten Wandel in der Veranstaltungsbranche nicht bewirkt, sondern die Geschwindigkeit, mit der er stattfindet, verstärkt. Eine Erkenntnis aus diesem rasanten Wandel: Wir wollen gut mit den relevanten Marktteilnehmern vernetzt sein, mit Profis sprechen. Erfahrung, Wissen, Inhalte austauschen. Alle Kanäle müssen deshalb optimal miteinander vernetzt werden. Gutes Storytelling ist hierbei ein unerlässliches Tool, um Menschen emotional und intellektuell zu binden. Wir brauchen ein virtuelles Netzwerk, das ausgesuchte Teile von Veranstaltungen und Messen in die digitale Welt bringt – und zwar als Ergänzung zu physischen Messen.

Nach der Corona-Krise werden Messen anders sein als zuvor. Klug, wer in dieser Situation die Chance von Begegnungen im digitalen Raum erkennt. Um einen virtuellen Raum für Marken zu schaffen, gibt es eine Vielzahl an Tools. Die wahre Herausforderung besteht aber darin, Touchpoints eines Messestandes optimal in einen virtuellen Markenraum zu übertragen sowie Partizipation und Interaktion des Nutzers sicherzustellen. Bei uns bekommen Sie hierfür individuelle Lösungen.

Digitaler Zwilling

Wie soll er aussehen, der digitaler Zwilling? Wird eine 1:1-Umsetzung der realen in eine virtuelle Umgebung überhaupt gewünscht? Ist eine Idee für einen Messeauftritt erst in der Welt, wird die strategische Ausrichtung und ein passgenaues Konzept erarbeitet. Der Fokus liegt dabei auf dem Besucher/Nutzer und seiner Partizipation. Das Wesentliche ist hierbei, eine Synthese herzustellen von physischem und virtuellem Zwilling.

Studio Online Events

Die ganze Welt streamt. Das geht auch auf Messen – und zwar maßgeschneidert. Dazu können Streamingstudios mit individuell gestaltetem Bühnenbild, Veranstaltungstechnik und kompetente Veranstaltungstechniker gebucht werden. Ganz gleich, ob ein Livestream oder eine Aufzeichnung, eine Podiumsdiskussion, ein Vortrag, eine Konferenz oder eine Seminar geplant ist. Wir wissen, was zu tun ist.

Virtuelle Begegnungen

Wo liegt der Schwerpunkt bei virtuellen Begegnungen? Es sind, um es vorwegzunehmen, gleich mehrere: Vernetzung, Wissensvermittlung und Zeiteffizienz. Hinzu kommen leichte Bedienbarkeit und niedrige Hürden bei der Registrierung beziehungsweise Anwendung. Kurz gesagt: Inhalte und Technik müssen stimmen. Dann werden Chats und Videokonferenzen zu einem angenehmen Erlebnis. Sagen Sie uns, was Sie brauchen. Die Lösung finden wir.

Immersion durch XR

Eintauchen in eine andere Welt. Hineingesogen werden, mittendrin sein, Teil der virtuellen Erfahrung. Eben nicht nur dabei. In der Realisierung mögen XR-Projekte sehr kostenintensiv sein, sie sind aber zugleich von hoher Intensität, schaffen extrem nachhaltige Erlebnisse und binden den Betrachter emotional eng an Ihre Marke.

Chancen der Digitalisierung nutzen

Nutzen bieten ist das Gebot der Stunde. Für die Aussteller ebenso wie für die Besucher einer Messe. Daher müssen wir die jeweiligen Erwartungen und Bedürfnisse kennen und zielgenaue Konzepte entwickeln. Wir sind sicher: Nach Corona wird keine Messe mehr der anderen gleichen. Es wird eine ungekannte Individualisierung stattfinden, die nur mit digitalen Mitteln erreichbar ist. Auch deshalb müssen hybride Veranstaltungen agil sein, den Markt immer wieder neu in den Blick nehmen und die Besucher/Nutzer genau kennen. Der Wandel der Messen stellt für alle Marktteilnehmer eine große Herausforderung dar.

Matching Markets und die Veränderung von Messen nach Corona.

7. Oktober 2020

Die Zukunft ist crossmedial. Waren Messen früher in erster Linie Handelsplätze, um Kunden mit Herstellern zusammenzubringen, neue Produkte und Waren vorzustellen, sind sie heute nur ein Baustein in einem crossmedialen Mosaik. Dieser Trend wird sich durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie noch verstärken. Kein Wunder also, dass die Aussteller gerade jetzt mehr über die Besucher wissen müssen: Wer kommt überhaupt zur Messe? Welchem Verantwortungsbereich eines Unternehmens sind die Besucher zuzuordnen, Marketing, Vertrieb, Einkauf, Geschäftsführung? Was erwarten sie von einer Messe? Wie aufgeschlossen ist ein Unternehmen gegenüber hybriden Messelösungen? Mit Hilfe all dieser Informationen kann erarbeitet werden, welche Ziele mit einer Messeteilnahme – on- und offline – verfolgt werden. Und der Messeauftritt kann optimal auf messbare Ziele hin konzipiert werden.

Fast alle Messeveranstalter sahen sich im laufenden Jahr zu Messeabsagen genötigt. Doch bei weitem nicht alle Branchen können ihre Produkte digital präsentieren. Auf die gesamte Messebranche – Veranstalter, Aussteller, Messebauer und Agenturen – warten neue, große Aufgaben. Es geht darum, die veränderten Bedürfnisse der Kunden und Strömungen zu erkennen, um individuelle Lösungen anzubieten.
Besucher kommen heute gut informiert und mit klaren Erwartungen auf eine Messe. Sie möchten ihr Wissen vertiefen, ihre digital gewonnenen Erkenntnisse mit der Realität abgleichen, neue Impulse und den bereits angesprochenen Marktüberblick bekommen. Sie möchten nach wie vor mit kompetenten Ansprechpartnern in Dialog treten, sinnvolle Begegnungen erleben und dabei ihr eigenes Netzwerk ausbauen. Es geht also um Content UND Networking.

Messeveranstaltern müssen sich heute sinnvollen digitalen Veranstaltungsformen zuwenden, die so gestaltet sind, dass sie die Nutzer interaktiv einbinden. Digitale Messeformate sind schließlich kein Frontalunterricht und dürfen keine Endlosschleife ungefilterter Informationen werden. Einordnung und Moderation durch gute Vermittler ist unabdingbar. Veranstalter sollten also den Blick fest auf den Erfolg ihrer Kunden richten. Erreichen diese mit digitalen oder hybriden Formaten die gesteckten Ziele, gehören auch die Messeveranstaltungen zu den Erfolgreichen. Sie müssen Impulse setzen, Entwicklungen der Branchen antizipieren und diese abbilden. Sie müssen Mut zeigen. Messegesellschaften und Organisatoren wiederum sollten ihre Prozesse abteilungsübergreifend betrachten. Wo Silodenken, Herrenwissen und Bürokratie, fehlende Eigenverantwortung und mangelnde Entscheidungsfreude und nicht zuletzt Angst vor digitalen Plattformen und Tools vorherrschen, wird der Wandel verschlafen. Ein „Weiter so“ darf es in der momentanen Situation nicht geben. Sie muss aktiv gestaltet werden. Aktionismus ist dabei – wohlgemerkt – auch keine Lösung.

Werden die Grenzen zwischen digitaler und dinglicher Welt durchlässig, müssen Messen sich weiterentwickeln. Am besten schnell. Veranstalter und Betreiber brauchen frische Ideen und Konzepte, aber vor allem Services, die über die reine Vermietung von Quadratmetern hinausgehen. Werden digitale Formate entwickelt und etabliert, bietet dies der Messebranche enorme Chancen, das jeweils eigene Produktportfolio zu erweitern. Hierzu gehört ganz klar die Idee der Matching Markets. Wie dieser funktioniert, hat der Nobelpreisträger Alvin E. Roth in einem Interview erklärt: “A matching market is a market in which prices don’t do all the work (…) So matching markets are markets in which you can’t just choose what you want even if you can afford it – you also have to be chosen.” Das Beispiel ließe sich etwa auf den Vermittlungsdienst für Personenbeförderung Uber anwenden. Käufer und Verkäufer werden zusammengebracht, so dass die für beide vorteilhafteste Beziehung entsteht. Wir sollten dieses Konzept für die Messe der Zukunft weiterdenken.

Fortsetzung folgt!

Der große Umbruch: Die künftige Bedeutung von Präsenzmessen.

2. Oktober 2020

Für Unternehmen war eine Messeteilnahme eine sinnvolle Investition in Marke und Zielgruppe. Vor allem, weil auf Fachmessen in der Regel etwa die Hälfte des Publikums aus Fachbesuchern bestand: Kunden und solche, die es werden sollten, Branchenkenner, Geschäftspartner, Fachjournalisten. Die maßgeblichen Ziele einer Messebeteiligung waren bisher Kontaktpflege mit Stammkunden, das Gewinnen von Neukunden und die Steigerung der Bekanntheit des eigenen Unternehmens.

Soweit die Vorteile klassischer Fachmessen vor Corona. Aber…
…in Zeiten von Corona – und den in der Folge eingeführten Gesundheitsmaßnahmen zum Wohle aller – gewinnen digitale Branchentreffen mehr und mehr an Bedeutung. Die Konzepte hierfür stecken gleichwohl noch in den Kinderschuhen. Hier muss die Entwicklung, der Wandel vorangetrieben werden, auch weil Marktbeobachter davon ausgehen, dass es eine Rückkehr zu rein auf Präsenz und persönlichem Kontakt basierenden Messen und Fachmessen nicht geben wird. Digitale Formate, wie sie in diesem Jahr von verschiedenen Veranstaltern erarbeitet werden, bieten großes Potential und werden zu Umwälzungen in der Branche führen.

Die Erwartungen der Besucher beziehungsweise Nutzer sind hoch. Sie schätzen einerseits das persönliche Gespräch und möchten andererseits das ganze Programm an Kommunikationsmöglichkeiten rund um die Messe digital zur Verfügung haben. Gerade in Zeiten von Corona. Die Voraussetzungen hierfür sollte der Veranstalter schaffen. Die Zahl der Aussteller, die digitale Tools virtuelle Begegnungen und Matchmaking nutzen, nimmt im Übrigen zu – besonders, wenn Messeauftritt und Messekommunikation komplex konzipiert sind.

Kommunikation und Vernetzung auf allen Ebenen, digital wie analog, ist das Gebot der Stunde. Die Veranstalter von Fachmessen tun gut daran, auf diese Wünsche der Aussteller und Besucher zu reagieren. Ticketregistrierung auch auf der Webseite des Ausstellers – etwa um mehr über die Messebesucher am Stand zu erfahren -, ist da nur eine der möglichen Neuerungen. Digitale Kampagnen, die sich an der Customer Journey orientieren und die vor, während und nach der Messe greifen, eine zweite. Die Nachbereitung einer Fachmesse mit effizienter Erfassung und Analyse relevanter Erkenntnisse – alles unter Wahrung des Datenschutzes -, eine dritte. Der Einbindung von Social Media in das Kommunikationskonzept des Veranstalters dürfte inzwischen bei den meisten Messen eine angemessene Rolle zukommen.

Packen wir’s an!

Marken als Akteure des Wandels

18. August 2020

So vieles anders. In der Corona-Zeit haben die Menschen den Reiz des Einfachen entdeckt. Radfahren statt Fernreisen. Baggersee statt Südsee. Jeans statt Businesskostüm. Treffen im kleinen Kreis statt Massenmeeting. Die Aufzählung ließe sich fortsetzen.

Alles ambivalent. Im Arbeitsleben dominiert nun vielfach Homeoffice. Für manche das himmlische Jerusalem, für andere kaum praktikabel. Zum Beispiel für uns: Messen und Hauptversammlungen lassen sich nicht im Homeoffice veranstalten. Kurzarbeit trifft viele Arbeitnehmer – in unserer Firma ebenfalls. Auch hier die Feststellung: für die einen entschleunigend, weil sie endlich mehr Zeit haben. Für andere Anlass für Sorgen, weil ihr Lebensstandard durch den Einkommensverlust bedroht ist. Unsere Erkenntnis: Noch mehr als früher ist Flexibilität gefragt.

Die Perspektiven verschieben sich. Die Zeichen stehen auf weniger Konsum. Sind viele Branchen betroffen. Luftfahrt, Automobil- und Bekleidungsindustrie, Einzelhändler, produzierendes Gewerbe. Die Messe- und Eventbranche sowieso. „Was brauche ich wirklich?“ und „Muss es immer mehr, mehr, mehr sein?“ stehen als Fragen allenthalben im Raum. Unsere Meinung: Die Krise bietet die Chance, einen Schritt zurückzutreten, zu schauen, was wirklich gebraucht wird und entsprechend zu handeln. Beschränkung ist weder Makel, noch Gefahr. Sie ist eine Chance.

Angesichts der Änderungen, der Ambivalenz und der verschobenen Perspektiven ist es an der Zeit, die eigene Markenführung zu überdenken. Marken von morgen fokussieren auf Werte und kollektive Identitäten. Sie bieten Orientierung in einer komplexen Welt.
Sinnökonomie wird ein neuer Begriff werden. Das Wir wird zu einer Markenwährung. Denn Marke und Mensch brauchen echte Begegnungen.

Sapere aude!

7. August 2020

Selten war dieses lateinische Sprichwort so gewichtig, wie in diesen Tagen. Vor allem, wenn man die Übersetzung des Philosophen Immanuel Kant sprechen lässt: „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“

Jetzt fragen Sie sich, was das mit Messen zu tun hat. In dieser Krise, die die meisten – vor allem die Messe- und Veranstaltungsbranche – so hart trifft, wird viel auf die Politik und die Medien geblickt. Auf die Politik mit dem Anspruch, sie möge bitteschön alles richten. Die Medien dagegen beschallen uns Tag und Nacht, Stunde um Stunde mit weltweiten Meldungen rund um das Thema Corona. Es ist schwer, dem zu entgehen. Ganz gleich, welches Medium man aufschlägt, einschaltet oder öffnet, Corona ist schon da. Die schiere Masse der Berichte, die Intensität, mit der das Thema besetzt wird, schürt Angst.

Das betrifft auch oder besser: besonders die Messe- und Eventbranche. Hier ist die Existenzangst so groß, dass unter dem Motto „Alarmstufe Rot“ jeden Mittwoch Demonstrationen stattfinden und eine große Demo am 9. September in Berlin geplant ist. Gut, auf diese Weise auf die bedrohliche Situation aufmerksam zu machen.

Doch es braucht mehr als das. Es braucht den Mut, sich des eigenen Verstandes zu bedienen. Es sind Lösungen gefragt. Kunst, Kultur, auch Messen, Museen, Konzerte, Theater und andere Events werden weiterhin gebraucht. Als Quelle der Inspiration, Vergewisserung gemeinsamer Werte, Gipfelpunkt der Ästhetik, als Provokation, Katharsis, Agens der Bildung und vor allem Orte der Begegnung.

Wenn nicht jetzt, wann dann ist der Moment gekommen, sich im Sinne Kants unseres Verstandes zu bedienen? Zu fragen, was unser Antrieb ist, neue Wege zu entwickeln und entschlossen zu handeln. Eine Erkenntnis lautet dabei eindeutig: Warum nicht alles eine Nummer kleiner?

Für uns heißt das auch, mit positiver, kämpferischer Grundhaltung unsere Kernkompetenz unter Beweis zu stellen: Menschen zusammenbringen und Menschen miteinander ins Gespräch zu bringen. Darum geht es ja schließlich auf Messen. Wir agieren dabei hochflexibel, können Situationen immer wieder neu zu gestalten, wenn sie sich ändern oder Signale darauf hinweisen, dass sie sich verändern werden. Wir bedienen uns unseres Verstandes. Das ist unser Ansatz.

Anpacken statt Absagen!

6. August 2020

Was meinen Sie: Kann man in Corona Zeiten Messen machen?
Wir finden: Ja, man kann. Unbedingt, sogar!

Dazu braucht es nur ein paar gute Eigenschaften. Die Frankfurter Buchmesse, die Messe Frankfurt und die Messe München haben sich einige davon in diesem Jahr zu eigen gemacht. Zuallererst braucht es den Mut, in der momentanen Situation zu gestalten, zu handeln, statt verzagt den Kopf einzuziehen und zu warten, bis alles ist wie früher. Sie alle haben Mut.

Das Zurück, auf das die Beklommenen zu warten scheinen, gibt es nicht. Alles ist anders und so wird es auch bleiben. Verständnis für diese grundlegende, weltweite Veränderung haben die vorgenannten Veranstalter sich in den vergangenen Monaten erworben. Deshalb wagen sie alle sogenannte Sonderausgaben. Unserer Ansicht nach kann das ein Anfang von etwas Neuem sein. Von etwas gutem Neuen.

Die Buchmesse hat gemeinsam mit der Messe Frankfurt ein umfassendes, tragfähiges Schutz – und Hygienekonzept erarbeitet. Neben Mindestabstand, Besucherführung und Weiträumigkeit oder Acrylglas an Theken, Besprechungstischen und Infoständen umfasst es Vollregistrierung der Messeteilnehmer und sogar eine entsprechende Hotline für Besucher und Mitarbeiter. Vor, während und nach der Messe. Das halten wir für vorbildlich.

In der Phase der Kontaktbeschränkungen mussten wir alle den Kontakt mit anderen wochenlang ganz vermeiden, später den Abstand zu anderen Menschen stark vergrößern. Noch immer ist Abstand das Gebot der Stunde. Und doch… Die Möglichkeit des Gesprächs mit anderen Menschen – von Angesicht zu Angesicht – ist das Schmiermittel unserer Gesellschaft, die Basis unserer Wirtschaft, das A und O der Veranstaltungsbranche. Videokonferenzen, E-Mails, Telefonate und Chats, virtuelle Messen, digitale Angebote und Online-Präsenzoptionen sind bestenfalls eine sinnvolle Ergänzung. Deshalb halten wir die Idee, Messen virtuell zu veranstalten, indem man sie 1:1 auf eine Internetplattform überträgt, für grundfalsch. Welchen Nutzen hat ein Messeveranstalter, ein Messeteilnehmer oder ein Messebesucher/Nutzer davon? Neue Ideen müssen her! Mutige Konzepte, Experimente und Wagnis! Gerade dann, wenn so vielen von uns der Angstschweiß auf der Stirn steht. Es lohnt sich. Besonders jetzt! Deswegen lautet unsere Forderung: Anpacken statt Absagen!

Jede Leitmesse als ein außergewöhnlicher Ort der Begegnung hat es verdient, stattzufinden.

Und so haben die Buchmesse-Verantwortlichen auch entschieden, die Messe als „Special Edition“ stattfinden zu lassen. Lasst sie in diesem Jahr klein, aber fein anfangen. Sechs Hallenebenen mit großzügiger Nutzung sind ein guter Anfang. Sie wird ja wieder wachsen. Das gilt im Übrigen für alle anderen Messen genauso.

Selten gab es so viel Raum für einen Neustart. Für Änderungen zum Bessern.